Krieg in Syrien: Malteser International ruft zu mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung für die lokale Bevölkerung auf
Rom 18. März 2020 – Der Krieg in Syrien geht in das zehnte Jahr. Malteser International – das internationale Hilfswerk des Malteserordens – fordert daher einen Perspektivwechsel. “Neun Jahre brutaler Konflikt haben Hunderttausende von Menschenleben gekostet. Die Krise hat sich auf andere Länder ausgeweitet und die gesamte Region sieht einer düsteren Zukunft entgegen”, sagt Janine Lietmeyer, Leiterin des Nahost-Programms von Malteser International. “Die Menschen in ganz Syrien sehnen sich nach einem Ende des Krieges, einer Rückkehr in ihre Heimat und einer Chance auf ein normales Leben. Dazu bedarf es mehr als nur materieller Hilfe. Es ist an der Zeit, die Menschlichkeit wieder zu entdecken.”
An diesem traurigen Jahrestag fordern die Malteser mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung für diejenigen, die trotz aller Widrigkeiten in ihrer Hoffnung auf Frieden und Versöhnung in Syrien standhaft bleiben, insbesondere die überwiegend lokalen Helfer im Land. Viele von ihnen sind selbst Überlebende, Flüchtlinge oder Angehörige verfolgter Minderheiten.
Dank der Unterstützung des Auswärtigen Amtes hat Malteser International seine Nothilfeaktionen in der Region Idlib, nahe der türkischen Grenze, ausgeweitet. Die Malteser haben dringend benötigte medizinische Hilfs- und Verbrauchsmaterialien beschafft, die nun an Gesundheitseinrichtungen und Kliniken verteilt werden. Malteser International ist im Nahen Osten aktiv: Rund 50 Mitarbeiter arbeiten mit lokalen Organisationen in Syrien, der Türkei, dem Libanon und dem Irak zusammen, um 12 Projekte in den Bereichen humanitäre Hilfe und Wiederaufbau durchzuführen.
Der Malteserorden war vor etwas mehr als zwei Wochen Gastgeber eines Treffens in Rom, bei dem die Botschafter der Region Naher Osten und die Leiter der Hilfsorganisationen zusammenkamen, um zu entscheiden, wie die Hilfsaktivitäten des Ordens in der Region verbessert und verstärkt werden können.