Immer mehr Menschen sind auch in Deutschland nicht versichert. Das sind nicht nur Migranten oder Personen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis, sondern auch Studenten, Selbständige, Rentner und auch viele Kinder, deren Eltern keine Krankenversicherung haben.
Deshalb hat der Malteser Hilfsdienst, ein Werk des Malteserordens in Deutschland, in München ein Aufnahmezentrum eingerichtet. Dort arbeiten Ärzte, die bereit sind, bei Patienten erste Untersuchungen sowie medizinische Notfallmaßnahmen bei Krankheit, Unfall oder Schwangerschaft durchzuführen. Auch die Sozialarbeiter des Malteserordens leisten Unterstützung. 2018 wurden von den Ärzten der MMM (Malteser Medizin München), unweit des Zentrums der bayerischen Landeshauptstadt, fast 800 Fälle behandelt. Die am häufigsten notwendigen Untersuchungen betreffen neben der Allgemeinmedizin auch die Zahnmedizin, die Kinderheilkunde und die Gynäkologie.
Im Medizinischen Hilfszentrum – das Großmeister Fra‘ Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto anlässlich seiner Reise nach Deutschland im August zum Sommercamp Ettal besuchte – sind rund 30 Ärzte, Zahnärzte, Zahnarzthelfer und Sozialarbeiter freiwillig tätig: Fra‘ Giacomo hatte herzliche Worte der Wertschätzung und des Dankes für alle.
Das Zentrum organisierte auch einen Unterstützungsdienst für Übersetzer, insbesondere für Rumänisch und Bulgarisch. Im Jahr 2018 kamen 76 Prozent der Patienten aus Europa, vor allem aus Osteuropa, aber in 16 Prozent der Fälle waren es deutsche Patienten. Die Mehrheit der Patienten war männlich und in der Altersgruppe zwischen 18 und 40 Jahren, Minderjährige machten 11 Prozent der Fälle aus.