Gestern – Sonntag, 26. Januar – ist der 61. Welttag der Leprakranken begangen worden. Eine Gelegenheit, um über den Stand des Kampfes gegen die Lepra zu berichten und um derjenigen zu gedenken, die von der Krankheit betroffen sind, vor allem in Indien, Brasilien und Indonesien. Ordre de Malte France, stets an erster Stelle, wenn es um Pflege und Betreuung der Leprakranke geht, hat in den Tagen vom 24., 25. und 26. Januar eine Kampagne zu verstärkter Finanzierung der Forschung gestartet: etwa zehntausend freiwillige Helfer haben auf den Straßen Frankreichs Spenden gesammelt. Im vergangenen Jahr hat dieselbe Sammlung 740.000 Euro erbracht.
Nach den letzten offiziellen Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 2012 etwa 233.000 neue Krankheitsfälle in über 100 Ländern gemeldet worden. Davon entfallen 10% auf Kinder. Eine frühe Diagnose und ein möglichst frühzeitiger Therapiebeginn sind nach wie vor der Schlüssel für eine erfolgreiche Bekämpfung der Krankheit. Die Polychemotherapie, d. h. der therapeutische Einsatz multipler chemischer Substanzen, sichert in der Tat eine vollständige Heilung, wenn der Patient sofort in einer Spezialeinrichtung behandelt wird.
Ordre de Malte France unterhält in 17 Ländern 20 solcher Spezialeinrichtungen. Darunter das Klinikzentrum des Malteserordens in Dakar (CHOM), ein weithin bekannter Bezugspunkt in der Region und einzig in der Lage, die Leprakranken im Senegal und Westafrika zu behandeln.
Hier ist Ordre de Malte France auch um die Ausbildung von medizinischem Fachpersonal bemüht. Etwa 500 Ärzte afrikanischer, französischer, vietnamesischer und kambodschanischer Nationalität sind bisher im Zentrum von Dakar ausgebildet worden. Ordre de Malte France hat zudem ein wissenschaftliches Forschungsprogramm (MALTALEP) entwickelt, das seit 2006 die genetischen Zusammenhänge untersucht, die die Lepra auslösen, und die Entwicklung einer Schutzimpfung fördert.