Sie nennen ihn „Höllenturm“ und er befindet sich in Veszprém, in Ungarn. Ähnliche Fälle von Verfall und sozialen Abstieg gibt es leider derzeit in vielen Ländern.
Ausgeplündert und verwüstet, war das Gebäude über Jahre sich selbst überlassen, ohne Strom, Heizung oder Lift. Seine Bewohner waren ausgegrenzt von der Gesellschaft: eine verfallene Unterkunft für Menschen in extremer Armut. Viele davon von niedrigem Bildungsstand, arbeitslos und in Alkohol- und Drogenabhängigkeit.
Im Jahr 2009 hat der ungarische Hilfsdienst des Malteserordens begonnen, die Situation zu ändern. Mit Hilfe der Stadtverwaltung wurde ein anspruchsvolles Projekt auf den Weg gebracht, um den ca. 200 Bewohnern Würde und Hoffnung zurückzugeben. Begonnen wurde mit der Instandsetzung des Gebäudes und der Wasserinstallation, der Treppenaufgänge und Elektroinstallation. Danach widmete man sich dem Umfeld, kümmerte sich um die Integration und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Familien, die in dem Gebäude leben.
Das Programm der Wiederbelebung des Höllenturms wird jetzt weitergeführt mit dem Ziel, den Familien, die dort wohnen, die soziale Eingliederung zu erleichtern. Es ist eingebunden in Sozial- und Bildungsprojekte, in Gesundheitsmaßnahmen und Projekte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Vorgesehen ist weiter die Einrichtung eines Kinderspielplatzes, eines Sozialzentrums, einer Erwachsenenschule und eines Beschäftigungszentrums. Die Sozialräume werden wieder hergestellt, um der Gemeinschaft wieder Vertrauen und Hoffnung zu geben.
Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen, aber die bisherigen Ergebnisse sind beachtlich. Der Sinn für die Zusammengehörigkeit der Familien untereinander ist geweckt und sie verwahren sich gegen die Bezeichnung “Höllenturm”. Auch das ein wichtiges Signal.