Zwei einheimische Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes (MHD) sind am vergangenen 3. August bei einem Überfall im Südosten Afghanistans getötet worden. Sie befanden sich auf dem Rückweg von Neak Nam, Distrikt Zurmat, in der Provinz von Paktia, als nachmittags, gegen 1700 Uhr, aus einem Fahrzeug das Feuer auf ihren Wagen eröffnet wurde. Mohammed Idrees Sadiq war sofort tot. Sein Begleiter, Emal Abdul Samad, 19 Jahre alt, wurde noch mit dem Hubschrauber in das Krankenhaus von Bagram geflogen, wo er jedoch an den Folgen der erlittenen Verletzungen verstarb.
Wir trauern um den Tod unserer zwei Kollegen. Unsere tiefste Anteilnahme gilt ihren Familien, erklärte der Leiter der Malteser, Ingo Radtke, im Namen der gesamten Organisation des MHD. Wir sind zutiefst betroffen von der Grausamkeit dieses Verbrechens führte Radtke weiter aus und sind sehr besorgt über die zunehmende Unsicherheit in Afghanistan im Vorfeld der bevorstehenden Wahlen. Als Folge dieses tragischen Ereignisses werden die Malteser bis auf weiteres ihre Aktivitäten im Südosten Afghanistans einstellen.
Der MHD ist im Auftrag des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlingshilfe (UNHCR), der Ermittlungen zu diesem Vorfall eingeleitet hat, mit der Rückführung und Wiedereingliederung der Kriegsflüchtlinge aus dieser Region befasst. Dazu gehört die Wiederherstellung der Infrastruktur und Unterstützungsmaßnahmen zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Grundlagen der örtlichen Dorfgemeinschaften.
Der MHD ist seit dem Jahr 2002 in Afghanistan präsent. Derzeit ist er in sieben Provinzen und in der Hauptstadt Kabul aktiv: mit 20 Mitarbeitern verschiedener Nationalität und 250 Afghanen werden unterschiedliche Projekte zum Wiederaufbau und zur Entwicklung des Landes durchgeführt.