Tausende von Kondolenzbotschaften, Äußerungen der Trauer und Dankbarkeit, erreichten das Großmagisterium in den ersten Stunden nach dem Tod des Großmeisters, Fra‘ Giacomo Dalla Torre, am vergangenen 29. April in Rom.
Freiwillige aus den Hilfsdiensten, Menschen, denen der Orden hilft, Staats- und Regierungschefs, Ärzte, Mitglieder und Kapläne des Malteserordens, sie alle sind vereint in der Trauer über den Verlust „eines engagierten Mannes der Kultur und des Glaubens“, wie Papst Franziskus ihn würdigte, und den Verlust eines Mannes, der „ein treuer Zeuge der evangelischen Ideale der Nächstenliebe und der konkreten Nähe zu den Bedürftigsten“ war, wie es der italienische Präsident Sergio Mattarella formulierte.
„Ich möchte Sie alle virtuell umarmen, um mit Ihnen den Verlust des Großmeisters zu teilen. Ich hatte das große Glück, ihm während meines stationären Aufenthalts zu begegnen – schreibt eine junge schwer kranke Patientin, die im Krankenhaus San Giovanni Battista in Rom behandelt wird. Als ich nach einer Feier auf die Station zurückkehrte, wurde ich zwanglos von einem großen Herrn in grünem Loden begleitet… ein heiteres Gesicht mit weißen Haaren, mit seinem weißen Schnurrbart… Er war es! Der Großmeister… der mich mit großer Herzlichkeit im Aufzug mitnahm und mich in den ersten Stock des Krankenhauses der Malteserritter zurückbrachte. Vielen Dank, Großmeister“.
„Ich erinnere mich dankbar – schreibt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Kondolenzbotschaft – an den intensiven persönlichen Austausch, den ich bei seinem Deutschlandbesuch im vergangenen Oktober mit Fra Giacomo haben konnte(…) Seine Ideen haben unter anderem dazu beigetragen, die Rolle von Frauen im Orden und wichtige Fragen des Ritus und der Liturgie neu zu denken und zu diskutieren“. Auch der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen erinnert sich „gerne an die Begegnung und die guten Gespräche mit Fra‘ Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto während meines offiziellen Besuches am Sitz des Ordens im November 2017“. Unzählige Staats- und Regierungschefs, bezeugten ihre Trauer: von König Felipe VI. von Spanien über die Souveräne Belgiens, die Präsidenten der baltischen Republiken, Bulgarien, Tschechien, der Slowakei und Ungarn bis hin zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die zahlreichen Botschaften der Wertschätzung, Zuneigung und Dankbarkeit kamen auch in großer Zahl aus dem Nahen Osten, aus den vielen afrikanischen Ländern, in denen der Orden tätig ist, aus Amerika, Asien und Ozeanien.
„Seine Freundlichkeit, seine Güte, das zeichnete ihn mehr aus als alles andere“, erinnert sich ein enger Mitarbeiter von ihm im Großmagisterium bewegt. „Ein Mann von außergewöhnlicher Sensibilität und Menschlichkeit, dessen Priorität es war, den weniger Glücklichen zu helfen. Wir werden uns immer an seine Liebenswürdigkeit erinnern, mit der er auf die Bedürftigsten zugegangen ist, sein ständiges Denken an sie und an diejenigen, die ihnen helfen. Es war eine Ehre, ihn zu kennen und ein Privileg, oft gemeinsam Freiwilligendienste mit ihm zu leisten. Möge Dir die Erde leicht sein!“, ist der letzte Gruß einiger Freiwilliger des italienischen Notfallkorps, mit denen der Großmeister häufig seine Mission des Tuitio Fidei et Obsequium Pauperum teilte.
„Seine Freundlichkeit, Demut und echte Wärme haben uns alle berührt“, schrieb André A. Morin im Namen der Internationalen Vereinigung der Katholischen Bioethik. „Sein Lächeln und sein brüderlicher Handschlag haben mir Gelassenheit und Mut eingeflößt, die ich in meinem Leben als seltenes Erbe bewahren werde“, erinnert sich in seiner Botschaft Monsignore Tommaso Stenico, Magistralkaplan des Malteserordens. „Mit großem Respekt und Dankbarkeit richten wir unseren letzten Gruß vor allem an einen großen langjährigen Freund“, schrieb Hans-Christoph Hohenbuehel von der Delegation Bozen-Südtirol. Zu diesen Worten gesellen sich auch die vielen Bekundungen der Wertschätzung und Zuneigung, die alle Prokuratoren und Präsidenten der Vereinigungen im Namen der Ordensmitglieder auf fünf Kontinenten zum Ausdruck gebracht haben, sowie die unzähligen Botschaften, die die verschiedenen sozialen Netzwerke überschwemmten.
„Mögen die Tränen, die heute unsere Gesichter bedecken – das ist die Bitte von P. Andrea Coldani, dem Magistralkaplan – in Gebet für den Weg unseres Ordens und in Taten verwandelt werden, damit wir unseren Dienst am Glauben und an der Nächstenliebe mit immer größerer Hingabe fortsetzen“.