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Seit 15 jahren gibt „le Fleuron Saint Jean“ auf der seine den obdachlosen neue hoffnung

Seit 15 jahren gibt „le Fleuron Saint Jean“ auf der seine den obdachlosen neue hoffnung
21/10/2014

Es war 1998 als Ordre de Malte France ein neues Projekt startete: einen Lastkahn in ein Aufnahmezentrum für Obdachlose zu verwandeln. Jetzt, 15 Jahre nachdem er am Ufer der Seine in Paris vor Anker ging, erfüllt „Le Fleuron Saint Jean“ noch immer seinen Zweck, eine Anlaufstelle für Menschen in Not zu sein, ihnen seelischen Beistand zu leisten und sie bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu unterstützen.

Das Boot ist an 365 Tagen im Jahr zugänglich und in der Lage, bis zu 50 bedürftige Männer aufzunehmen und ihnen dabei zu helfen, wieder Anschluss an das soziale Netzwerk und die Arbeitswelt zu finden. Der Aufenthalt an Bord gibt den Passagieren wieder Kraft, sowohl physischer wie psychischer Art, und gibt ihnen so die Möglichkeit zu neuer Lebensplanung. Das 38 Meter lange Boot – das ursprünglich Sand und Kohle transportierte – ist mit 25 Kabinen ausgestattet, in denen jeweils zwei Personen, notfalls mit ihren Hunden, untergebracht werden können. „Dieses Projekt betrachtet den in Schwierigkeit befindlichen Menschen in seiner Ganzheit. Die Zuwendung gilt nicht nur dem Individuum allein, sondern auch seiner Bindungsfähigkeit, etwa zu einem Hund, der häufig der einzig treue Gefährte in den langen kalten Winternächten ist“, berichten die Leiter dieses Projekts von Ordre de Malte France.

2013 hat das Boot 875 Passagiere und vierzig Hunde aufgenommen. Die Mannschaft besteht aus 11 Mitgliedern: fünf Nachtwächter, zwei Techniker, einen Ansprechpartner, eine Sozialarbeiterin, dem Direktor und seinem Stellvertreter. Das Team wird überdies von 80 ehrenamtlichen Helfern unterstützt, die sich abwechselnd um das Essen kümmern und den Passagieren Gesellschaft leisten. Die neueste Initiative ist ein sozio-kulturelles Programm, das u. a. Filmvorführungen vorsieht und Schreibkurse.

Ursprünglich war das Projekt dafür gedacht, den Menschen, die auf der Straße leben, eine Notunterkunft zu bieten. Im Laufe der Jahre hat sich jedoch die Notwendigkeit einer dauerhafteren Form der Unterstützung herausgestellt. So hat sich seit Ende Oktober 2013 der Aufenthalt auf dem Boot von 4 Wochen auf maximal 3 Monate ausgedehnt, mit der Möglichkeit einer Verlängerung auf 6 Monate. „Die Ausweitung des Aufenthalts hat die Atmosphäre an Bord entspannter und gelassener werden lassen. Die Passagiere haben so Zeit, sich emotional wieder zu fangen und einen neuen Lebensweg ins Auge zu fassen“, erklärt Monique Lauthier, die Leiterin des Projekts.

Die Sozialarbeiterin begleitet die Passagiere zu den Behörden, wo sie sich über ihre Rechte informieren können, zu ärztlichen Behandlungen und hilft ihnen bei der Eröffnung eines Bankkontos. Danach folgt die Entwicklung eines Berufsprofils mit der Ausarbeitung eines Eingliederungsprogramms.

Erst 15 Jahre ist her, dass das Projekt gestartet wurde, aber schon einigen tausend Menschen hat „Le Fleuron Saint Jean“ neue Lebenshoffnung geschenkt.