In Scala, einem der ältesten und eindrucksvollsten Dörfer an der Amalfiküste, fanden die Feierlichkeiten zu Ehren des Seligen Gerhard statt, dem Gründer des damaligen Johanniterordens, des heutigen Souveränen Malteser Ritterordens, und seinem ersten Großmeister. Er wurde um 1040 in Scala geboren und zog nach Jerusalem, wo er in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts Oberer des von den Amalfitanern errichteten Hospitals wurde, das den Pilgern im Heiligen Land Hilfe bot.
An den Feierlichkeiten, die vom 2. bis 4. September mit einem umfangreichen Programm stattfanden, nahmen Großmeister Fra‘ John Dunlap, Großkomtur Fra‘ Emmanuel Rousseau, Großkanzler Riccardo Paternò di Montecupo und der Botschafter des Malteserordens beim Heiligen Stuhl, Antonio Zanardi Landi, teil.
Die italienische Regierung war durch den Kulturminister Gennaro Sangiuliano vertreten, mit dem der Großmeister ein Gespräch führte. Am 3. September wurde der Dokumentarfilm „Beato Gerardo, il guerriero senza spada“ (Der selige Gerhard, der Krieger ohne Schwert) von Pater Enzo Fortunato, einem Minderbruder der Konventualen, Journalisten und Schriftsteller, uraufgeführt.
Dies ist der erste offizielle Dokumentarfilm über den seligen Fra‘ Gerhard.
Am 4. September fand in der Kathedrale San Lorenzo in Scala eine feierliche Messe statt, die von Kardinal Silvano Maria Tomasi zelebriert wurde und an deren Ende der Großmeister eine Ansprache hielt, in der er hervorhob, wie das Beispiel des Seligen Gerhard den Weg des Malteserordens weiterhin bestimmt: „Der einzige Orden, der von den vielen Hospitalorden, die in den ersten Jahrhunderten des zweiten Jahrtausends entstanden sind, übrig geblieben ist, bekennt sich weiterhin zu seiner Berufung für die unruhigen und schwierigen Orte der Welt: von den Gehsteigen der Obdachlosen bis zum Meer, wo er bei der Rettung derjenigen mitwirkt, die vor Kriegen und Hungersnöten fliehen, von den ersten Flüchtlingsländern der ukrainischen Flüchtlinge bis zur Unterstützung beim Wiederaufbau der durch den islamischen Terrorismus zerstörten Kirchen, bis zur großen geburtshilflichen Station von Bethlehem, wo Katholiken, Orthodoxe und Muslime bei der Geburt der Kinder helfen, die zu 90 % aus muslimischen Familien stammen“.
Anschließend legte der Großmeister zusammen mit der Ehrengarde einen Gedenkkranz in der Kirche San Pietro in Campoleone nieder, nicht weit von dem Haus entfernt, in dem der selige Gerhard geboren wurde.
An den Feierlichkeiten nahmen auch der Großprior von Neapel und Sizilien, Fra‘ Nicolo‘ Custoza de Cattani, der Leiter des Großpriorats von Rom, Fra‘ Roberto Viazzo, die Bürgermeisterin von Scala, Ivana Bottone, und zahlreiche Vertreter lokaler Institutionen teil.
