Die Gesamtsituation hat sich in den letzten drei Tagen nicht geändert. Am 4. Januar ist die Zahl der Opfer auf insgesamt 150.000 angestiegen. In allen betroffenen Staaten ist eine große humanitäre Hilfsaktion angelaufen, um den Überlebenden zu helfen und die Toten zu bergen. In den meisten Ländern stellt der Mangel an sauberen Trinkwasser derzeit eines der Hauptprobleme dar.
Das Ausmaß der Katastrophe hat eine bisher nie gesehene internationale humanitäre Hilfsbereitschaft ausgelöst.
Die Einsatzkorps des Malteserorden (ECOM) konzentrieren ihre Hilfsmaßnahmen derzeit auf Indien und Thailand. In den nächsten Tagen wird ein Erkundungsteam nach Sri Lanka entsandt werden.
Wir wiederholen unseren Spendenaufruf, damit den von diesem verheerenden Seebeben betroffenen Menschen geholfen werden kann.
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Zugunsten: ECOM
Betr.: Erdbeben Ind. Ozean
Indien
In Indien sind die Hilfsmaßnahmen des Ordens bereits am Sonntag, dem 26. Dezember in der Diözese von Marthandam angelaufen. In den folgenden Tagen wurden sie auf die Diözese von Trivandrum ausgedehnt. Mit Hilfe von 300 freiwilligen einheimischen Helfern, die in den zurückliegenden Tagen mit den Maltesern und anderen Rettungsteams zusammengearbeitet haben, war es möglich, 40.000 Menschen zu helfen. Die Einsatzkorps der Malteser verteilen Lebensmittel, Kleidung und Medikamente. Zusammen mit der katholischen indischen Gesundheitsassoziation (CHAI) versorgt der Orden die Verletzten in Feldlazaretten. Die Ausweitung der Hilfsmaßnahmen auf die Ostküsten Indiens, auf Pondicherry und Kollam, in dem Bezirk von Kerala, wird derzeit geprüft.
Thailand
In Thailand beteiligen sich über 100 freiwillige Helfer an den Hilfseinsätzen des Malteserordens, so dass über 15.000 Menschen geholfen werden konnte. Aus den im Nord-Osten Thailands gelegenen Flüchtlingslagern ist am 29. Dezember ein weiteres Team des Ordens in der Region von Phuket eingetroffen.
Als erste Hilfsmaßnahme wurden die ärmsten Bewohner von Ban Muang, das völlig zerstört worden ist, und von Ban Nam Kem mit Lebensmittel, Notunterkünften und Kochgeräten versorgt. An die Krankenhäuser von Thai Mueng und Taku Pa wurden Medikamente und Kleidung geliefert. Sämtliche Hilfsgüter, die verteilt werden, werden vor Ort erworben.
Das Einsatzteam hat seine Hilfsmaßnahmen inzwischen auch auf die Insel Koh Kwao ausgedehnt, die vor der Küste von Ban Nam Kem liegt. Hier wird es vor allem um die Wiederherstellung des Wasserversorgungssystems gehen, das ernsthaft beschädigt worden ist. Über weitere Hilfsmaßnahmen wird in den nächsten Tagen entschieden.
Sri Lanka
In Kooperation mit Caritas International und dem deutschen Technischen Hilfswerk (THW) bereiten die Einsatzkorps des Malteserordens jetzt eine Erkundungsmission in den südlichen Küstenabschnitt von Sri Lanka vor, um zu prüfen, wo hier die Menschen am dringendsten auf Hilfe angewiesen sind. Das Erkundungsteam – das im Begriff ist, seine Vorbereitung abzuschließen, ehe es nach Colombo, in die Hauptstadt Sri Lankas, aufbricht – wird Erste-Hilfe-Kits mit sich führen, mit denen 10.000 Menschen für eine Dauer von drei Monaten versorgt werden können. An der Erkundungsmission werden auch Spezialisten für Nothilfe und für Wasseraufbereitung teilnehmen. Mit dem Erzbischof von Colombo ist bereits Verbindung aufgenommen worden und ein Betrag von 25.000,– Dollar ist gestern als Soforthilfe für die Geschädigten des Seebebens an den bischöflichen Hilfsfonds überwiesen worden.
Die Caritas, das THW und die Hilfskorps des Malteserordens sind übereingekommen, sich kurzfristig auf die Wiederherstellung der Wasserversorgungssysteme und der Wasserversorgung zu konzentrieren und auf allgemeine langfristige Wiederaufbaumaßnahmen.