Nach der Katastrophe, die Beirut vor zwei Wochen heimgesucht hat, hat sich die libanesische Assoziation des Malteserordens unermüdlich dafür eingesetzt, eine kostenlose medizinische Versorgung in den am schlimmsten betroffenen Gebieten zu gewährleisten: Dort wurden zwölf Zentren für medizinische Grundversorgung, fünf große Krankenhäuser und das wichtigste staatliche Medikamentenlager durch die Explosion schwer beschädigt. Dank des Zentrums der Assoziation für primäre Gesundheitsversorgung und des Einsatzes ihrer mobilen medizinischen Einheiten in den am schlimmsten betroffenen Gebieten von Bourj Hammoud und Karantina konnten die Malteser in etwas mehr als fünf Tagen rund 2.000 Patienten behandeln.
Der Malteserorden im Libanon hat sein Zentrum in Chabrouh auch für Familien geöffnet, die ihr Zuhause verloren haben und eine sichere Bleibe benötigen. Im Zentrum in Ain el Remmaneh startete der Orden ein Programm für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung, das auch telefonische Beratung anbietet.
Mehr als 300 junge Freiwillige sind täglich vor Ort im Einsatz, reinigen Häuser, bieten Essen und verzehrfertige Mahlzeiten an und beurteilen die Schäden in einigen zur Renovierung bestimmten Bereichen.
Gleichzeitig bleiben zehn Zentren für die medizinische Grundversorgung, sechs mobile medizinische Einheiten und alle anderen Projekte des Malteserordens, die im Libanon aktiv sind, einsatzbereit. Sie helfen den Schwächsten, den Kranken, den älteren Menschen und Behinderten, während sich die Krise im ganzen Land verschlimmert und die Bedürfnisse von Tag zu Tag zunehmen.
Mehrere Großpriorate, Assoziationen und Hilfsdienste des Malteserordens sammeln lebenswichtige Spenden für die libanesische Assoziation, angefangen bei der australischen und amerikanischen Assoziation und dem Großpriorat von Rom.
Malteser International unterstützt seinerseits die Arbeit der mobilen medizinischen Einheiten der libanesischen Assoziation und konzentriert sich dabei auf die Bereitstellung medizinischer Hilfsgüter, die Verstärkung der Maßnahmen gegen Covid-19 und psychosoziale Unterstützung.
„Die körperlichen Verletzungen sind behandelt worden, aber die Katastrophe und der plötzliche Verlust ihrer Sicherheit haben der Psyche der Betroffenen enormen Schaden zugefügt“, sagte Clemens Mirbach, Nationaler Koordinator von Malteser International für den Libanon, „viele Patienten haben Beruhigungsmittel zur Bewältigung des Traumas erbeten.“
Es wächst auch die Sorge über die Gefahr, dass diese Tragödie zu einem Anstieg der bereits hohen Zahl der Fälle von Covid-19 führen könnte. Bisher gibt es mehr als 9.700 bestätigte Infektionen im Libanon.