Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Pressekonferenz anlässlich der feierlichkeiten zum 900ten jahrestag der Bulle Paschalis II

Pressekonferenz anlässlich der feierlichkeiten zum 900ten jahrestag der Bulle Paschalis II
05/02/2013

5.000 Mitglieder und Freiwillige erwartet. Am Samstag Begegnung mit dem Papst

Ab morgen beginnt in Rom die Woche der Feierlichkeiten des Souveränen Malteserordens anlässlich der 900-Jahrfeier der Bulle Pie Postulatio Voluntatisvon Papst Paschalis II vom 15. Februar 1113, durch die der Orden unter den Schutz des Heiligen Stuhls gestellt und somit seine spirituelle und institutionelle Identität formal anerkannt wurde. Mit der Bulle erkennt der Pontifex das absolute Recht des Ordens an, die Kontinuität des Werkes durch die Wahl eines Nachfolgers nach seinem Gründer, dem Seligen Gerhard, zu sichern.

Das Programm der Feierlichkeiten ist heute Vormittag am Sitz der Auslandspresse von den Führungsspitzen des Ordens vorgestellt worden. Es handelt sich in der Tat um einen außerordentlichen Jahrestag, der es verdient besonders gewürdigt zu werden: zu dieser Gelegenheit werden in Rom über 5.000 Mitglieder und ehrenamtliche Helfer des Ordens aus aller Welt erwartet. Am 9. Februar werden sie nach der von Kardinal Staatssekretär Tarcisio Bertone in der St. Petersbasilika zelebrierten Messe Papst Benedikt XVI. begegnen.

„Heute werden wir, nicht nur unserer Geschichte feierlich gedenken, sondern auch die Gegenwart und Zukunft betrachten“ sagte Jean-Pierre Mazery, Chef der Executive und Außenminister des Souveränen Malteserordens bei der Pressekonferenz. „Mit unseren humanitären und medizinisch-sozialen Hilfsprojekten begegnen wir tag-täglich Menschen in Not, Männer und Frauen in Kriegen, Notfällen, Epidemien und wir helfen jenen, die unter Unterentwicklung und, im Westen, auch unter Armut infolge der letzten Finanzkrise leiden“.

Der Chef der Exekutive hat ferner hervorgehoben, wie seine unabhängige und unpolitische Natur es dem Orden ermöglicht, eine Schlüsselrolle als Mediator bei bewaffneten und zivilen Konflikten zu entfalten. „Wir hängen von niemandem ab, wir haben kein Territorium zu verteidigen, bei Konflikten ergreifen wir nicht Partei. Wir handeln, um allen Menschen zu helfen, ohne Unterschied der Nationalität, Volkszugehörigkeit oder Religion“, sagte Mazery weiter. „Ich denke hier etwa an die 10 medizinischen Zentren, die wir im Libanon zusammen mit anderen religiösen Konfessionen unterhalten, oder auch an das Geburtshilfekrankenhaus in Bethlehem“.

„Syrien, der Kongo und die neuen Armen stehen derzeit an erster Stelle unserer Prioritäten “, hat Albrecht Boeselager erklärt, zuständiger Minister für das Gesundheitswesen und die internationale Zusammenarbeit des Ordens. „In Syrien gilt unsere Sorge den Flüchtlingen in der Türkei und im Libanon und wie wir ihnen helfen, den Winter zu überstehen“. Ein weiteres humanitäres Problemfeld stellt sich uns in der Demokratischen Republik des Kongo, wo „die sexuelle Gewalt inzwischen zu einem Kampfinstrument geworden ist, in einem nie zuvor in irgendeinem Land der Welt bekannten Ausmaß“. In diesem afrikanischen Land leistet der Malteserorden den zahlreichen Opfern sexueller Gewalt medizinische, psychologische und soziale Hilfe und Beistand bei der Wiedereingliederung in der Stammesgesellschaft.

Eine weitere Priorität stellen die „Neuen Armen“ für den Orden dar. Allein in Europa hat infolge der Krise die Zahl der Arbeitslosen die Schwelle von 26 Millionen überschritten. „Die Arbeitslosigkeit nimmt zu, die Unterstützung nimmt ab und die Zahl der Obdachlosen steigt an. In Osteuropa ist die Situation noch schlimmer, weil die Renten hier geringer sind“, hat Boeselager hervorgehoben.

In Italien schließlich ist der Orden schon seit eh im Hilfsdienst und Zivilschutz aktiv durch das italienische Hilfskorps des Malteserordens (CISOM), das aus 3.500 ehrenamtliche Helfer besteht, die unter der Leitung von Mauro Casinghini stehen. Er erinnerte an die wichtigsten Einsätze der letzten Jahre: die Bootsflüchtlinge auf Lampedusa und die Erdbeben von Aquila und der Emilia Romagna. „Wir haben für die Betroffenen über fünf Monate eine multikulturelle Zeltstadt unterhalten, ganz nach den traditionellen Aufnahmeregeln des Ordens“, erklärte Casinghini unter Bezugnahme auf die Situation nach dem Erdbeben in der Emilia Romagna.