Der Präsident der Republik Malta, George William Vella, wurde am Samstag vom Großmeister des Souveränen Malteser-Ritterordens, Fra‘ John Dunlap, empfangen. Dies ist der dritte Besuch – in verschiedenen Funktionen – von Präsident Vella, dessen Amtszeit im April 2024 endet. Zuvor hatte er das Großmagisterium 2015 als Außenminister und 2020 als Präsident besucht.
Auch im durch Vertreter der Regierung des Malteserordens fanden zahlreiche Besuche statt, zuletzt im Juni 2023, als der neu gewählte Großmeister Fra‘ John Dunlap seinen ersten offiziellen Auslandsbesuch absolvierte. Seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen im Jahr 1966 sind 17 Besuche von Staatspräsidenten und Großmeistern und 6 Besuche von Ministern und Großkanzlern zu verzeichnen.
Das Treffen war ein weiterer Beweis für die enge Verbundenheit zwischen dem Malteserorden und der Republik Malta. Diese Beziehungen reichen fast fünf Jahrhunderte zurück: 1530, nachdem Kaiser Karl V. gezwungen war, Rhodos zu verlassen, übertrug er mit Zustimmung von Papst Clemens VII. Malta dem Orden. Als Napoleon Bonaparte 1798 auf seinem Ägyptenfeldzug Malta besetzte, mussten die Ritter die Insel verlassen. Doch die Bindungen blieben stark.
„Da Ihre fünfjährige Amtszeit nun zu Ende geht, möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie stets aufmerksam und interessiert an der Arbeit des Ordens interessiert sind“, sagte der Großmeister, als er sich mit einem Abschiedsgruß an Präsident Vella richtete. „Ich bin sehr dankbar für Ihre Rolle bei der Entwicklung unserer gegenseitigen Beziehungen und wünsche Ihnen von ganzem Herzen viel Erfolg bei Ihren zukünftigen Unternehmungen.“ Der maltesische Präsident hoffte seinerseits auf eine weitere Stärkung der Beziehungen zum Malteserorden, um „das enorme Potenzial für eine noch tiefergehende Zusammenarbeit auszuschöpfen“.
Bei den Gesprächen äußerten beide ihre Besorgnis über die aktuellen geopolitischen Szenarien von Kriegen über Terroranschläge bis hin zu Gewalt.
Im Laufe der Jahre hat der Malteserorden zahlreiche Versammlungen, Seminare und Symposien auf Malta abgehalten. Zu den Aktivitäten auf Malta gehören die Verteilung von Mahlzeiten an Onkologiepatienten, Einwanderer, Obdachlose und Einsame sowie die Betreuung älterer Menschen in Altenheimen. Der Orden organisiert auch Pilgerfahrten für Kranke nach Gozo, Ausflüge für junge Waisen und Sommerlager für behinderte Jugendliche. Er betreibt einen Shuttle-Service, der Patienten im Rollstuhl ins Krankenhaus bringt, und ein Heim für alleinerziehende Mütter und Kinder. Der Orden bietet einen Such- und Rettungsdienst mit Hunden für Notfälle und einen Erste-Hilfe-Dienst bei religiösen Veranstaltungen an.
Im Dezember letzten Jahres wurde in der Nationalbibliothek von Malta eine Ausstellung mit dem Titel In den Fußstapfen der Malteserritter: 900 Jahre Ritterlichkeit, Glaube und Nächstenliebe“ eröffnet. Sie zeigte vor allem Dokumente aus den Archiven des Ordens, die in der Nationalbibliothek aufbewahrt werden, sowie Publikationen aus den Sammlungen der Bibliothek.
