2023 wird das hundertjährige Bestehen der italienischen Luftwaffe gefeiert. Zur Feier dieses wichtigen Jubiläums haben der Souveräne Malteserorden, der Vatikan und Italien die gemeinsame Herausgabe einer Briefmarke angeregt.
Die feierliche Präsentation der Gemeinschaftsausgabe fand Donnerstag in Rom im Palazzo Piacentini, dem Sitz des Ministeriums für Unternehmen und „Made in Italy“ statt. An der Veranstaltung nahmen u.a. Minister Adolfo Urso, der Generalstabschef der italienischen Luftwaffe, General Luca Goretti, sowie der Rezeptor des gemeinsamen Schatzamtes, Fabrizio Colonna, teil.
„Das Bild, das für die Briefmarke ausgewählt wurde, ist für den Malteserorden von besonderer Bedeutung“, sagte der Rezeptor des gemeinsamen Schatzamtes, „es zeigt drei Flugzeuge, die über die Stadt Rom und den Petersdom im Vatikan fliegen. Auf dem Rumpf der dreimotorigen Savoia-Marchetti SM82 sind die Insignien des Souveränen Malteserordens deutlich zu erkennen“.
Minister Urso erklärte, dass „die italienische Luftwaffe in den ersten hundert Jahren ihres Bestehens immer als ein Aushängeschild unserer Streitkräfte wahrgenommen wurde, da sie eine zentrale Rolle auf internationaler Ebene spielt und in der Lage ist, bei Naturkatastrophen und humanitären Ereignissen logistische Unterstützung für Menschen zu leisten, die sich in Gefahr und Schwierigkeiten befinden.
Die Flugzeuge des Souveränen Militärischen Malteserordens
Am Ende des Zweiten Weltkriegs sah der Pariser Friedensvertrag von 1947 vor, dass ein großer Teil der italienischen Luftwaffe zerstört werden sollte. Tatsächlich konnten 39 Transportflugzeuge des 36. Geschwaders ihrem Schicksal entgehen, indem sie von Italien an den Souveränen Malteserorden abgetreten wurden. Die einzige Bedingung war, dass sie „ausschließlich für Transportzwecke verwendet werden“. Der Malteserorden, der damals von Großmeister Ludovico Chigi Albani della Rovere geleitet wurde, nutzte sie für seine karitativen Zwecke, und so konnten die ehemaligen Kriegsflugzeuge weiterhin unter den Insignien des Malteserordens bei zahlreichen humanitären Einsätzen und Notfällen fliegen.
Einer der ersten Flüge war der Transport von Behinderten zur Lourdes-Wallfahrt. Diese Mission wurde in den folgenden Jahren fortgesetzt. Zwischen 1949 und 1960, dem Jahr, in dem das letzte dreimotorige Flugzeug ausgemustert wurde, leisteten die SM82 auch Hilfe und Unterstützung bei Erdbeben, Überschwemmungen, Hungersnöten und Epidemien in Italien, Europa und Afrika.
Als Italien 1949 der NATO beitrat, wurden die von den Alliierten auferlegten Beschränkungen aufgehoben und die SM82 kehrten zur italienischen Luftwaffe zurück, behielten aber stolz die Insignien des Malteserordens.
Das einzige Exemplar der gesamten Flotte wird heute in einem Raum des Museums Aeronautica Militare in Vigna di Valle, nördlich von Rom, aufbewahrt.
Die Zusammenarbeit zwischen der italienischen Luftwaffe und dem Souveränen Malteserorden überdauerte das Schicksal der SM82. Sie wurden durch Hercules C-130 ersetzt, mit denen das Militärkorps des Ordens 1996 in Bosnien und 1999 mit Boeing 707 den Erdbebenopfern in der Türkei Hilfe leistete. Zahlreiche Transportflüge führte die italienische Luftwaffe für die Krankenwallfahrten des Malteserordens zu den wichtigsten katholischen Heiligtümern durch.