Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Offizieller besuch des Präsidenten der Italienischen Republik

Offizieller besuch des Präsidenten der Italienischen Republik
04/04/2006

Den Italienern ist der Malteserorden ein „Herzensanliegen“: wegen seiner Geschichte, seiner humanitären Ziele und seiner diplomatischen Friedensbemühungen. Mit dieser ehrenden Freundschaftsbezeugung hat sich der Präsident der italienischen Republik, Carlo Azeglio Ciampi, bei seinem heutigen offiziellen Besuch im Magistralpalast des Ordens an den Großmeister, Fra’ Andrew Bertie, gewandt. Dieser hob in seiner Begrüßungsansprache die besonders herzliche Atmosphäre einer Begegnung hervor, „die uns wesentlich mehr bedeutet als nur die Erwiderung unseres Besuchs im Quirinal“ vor vier Jahren. In der Person von Präsident Ciampi empfangen wir heute das Oberhaupt eines Staates, dem „eine ganz besondere Rolle in der Geschichte des Ordens“ zukommt. Seit nunmehr beinahe zwei Jahrhunderten gewährt er der Ordensregierung Aufenthaltsrecht und erhält dem Orden damit, unter Anerkennung seiner tausendjährigen Souveränität, die Möglichkeit, frei seinem humanitären Auftrag in aller Welt nachzugehen. Ein Auftrag, der – wie der Großmeister besonders hervorhob – „weltweit, und damit auch für Italien gilt. Ein diplomatischer und humanitärer Auftrag, kein politischer, der ungeachtet der Abgrenzungen von Rasse, Religion und Nationalität gilt“.

Beachtenswert die Worte, die der Großmeisters in Erinnerung an Papst Wojtyla fand: „Persönlich komme ich nicht umhin, einen weiteren Grund der Übereinstimmung zwischen Ihnen und mir festzustellen: es ist die hohe Wertschätzung und Freundschaft, die uns in gleicher Weise über die Jahre mit Johannes Paul II. verbunden hat, dessen Tod sich in diesen Tagen zum ersten mal jährt. Tief verwurzelt in den Herzen der Welt und den Herzen der Italiener, hat dieser Papst auch in unseren Herzen eine unauslöschliche Spur hinterlassen“.

Der Orden sieht auf Italien mit Dankbarkeit, aber auch in einem „Geist der Verbundenheit durch Zusammenarbeit“, der durch bedeutsame juristische Vereinbarungen zwischen dem Souveränen Malteserorden und Italien gefestigt worden ist und die der Großmeister dem hohen Gast in Erinnerung brachte. Im Jahr 2003 war dies das Abkommen über die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen, 2004 das Abkommen über den Beistand für die Entwicklungsländer sowie das Postabkommen. 2005 wurde eine Vereinbarung über die kostenlose Verwendung von besonderen KFZ-Kennzeichen für die Ambulanzfahrzeuge des Ordens getroffen. Erst vor wenigen Tagen schließlich wurde ein Rahmenabkommen für die wissenschaftliche Forschung auf den Gebieten der neuromotorischen Rehabilitation, der Stoffwechselerkrankungen und der Diabetes unterzeichnet. Alle diese Vereinbarungen – so der Großmeister – kommen „vor allem den italienischen Bürgern zugute“.

In seiner Erwiderung hat auch Präsident Ciampi das „beispielhafte Miteinander“ hervorgehoben, das sich in zwei von „gegenseitigem Respekt“ und „wechselweiser Zusammenarbeit“ gekennzeichneten Jahrhunderten gefestigt hat und für das er eine weitere und nicht minder bedeutsame Entwicklung wünscht. Indem er die außerordentliche Fähigkeit des Ordens betonte, sich den Zeiten anzupassen und auf diese Weise seine noblen Traditionen durch neue Unternehmungen zu bereichern, hat das Oberhaupt des italienischen Staates festgestellt, dass der Souveräne Malteserorden sich heute als „vollwertiger Ansprechpartner in der internationalen Gemeinschaft betrachten kann und zwar nicht nur wegen seiner humanitären Initiativen, sondern darüber hinaus auch in dem weiten Rahmen der Entwicklungshilfe“. Und was die Solidaritäts- und Friedensbotschaft des Ordens anbelangt, die der Orden seit seinen Anfängen verkündet, ist dies für Präsident Ciampi heute mehr als nur ein einfacher Appell. In einer von Krisen, Konflikten und Ungerechtigkeiten geschüttelten Welt ist dies „ein an die gesamte internationale Gemeinschaft gerichteter Aufruf, endlich die ethischen Prinzipien, die Grundlage jeden zivilen Zusammenlebens sind, in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen.