Im Mittelpunkt der Delegationsgespräche stehen die Flüchtlingskrise, die Hilfsprojekte und die Integration von Migranten und Flüchtlingen
Heute wurde im Verlauf des offiziellen Besuchs des deutschen Außenministers, Sigmar Gabriel, am Sitz des Souveränen Malteserordens in Rom die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Souveränen Malteserorden verkündet. Der deutsche Außenminister wurde vom Großkanzler des Ordens, Albrecht Boeselager, in der Magistralvilla empfangen.
Die Entscheidung der deutschen Bundesregierung stellt ein Zeichen großer Wertschätzung für die Werke des Souveränen Malteserordens dar, der in 120 Ländern weltweit im medizinischen, sozialen und humanitären Bereich tätig ist; es ist eine Würdigung seines Einsatzes bei der Rettung und der Integration von Migranten und Flüchtlingen sowie die Anerkennung seiner diplomatischen Sonderrolle im Einsatz für die schwächsten Menschen dieses Planeten.
„Die Wurzeln für die exzellenten Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und dem Malteserorden liegen in der Vergangenheit. Nach dem zweiten Weltkrieg haben die Freiwilligen des Ordens eine wesentliche Rolle gespielt, das Leid unserer Bevölkerung zu lindern. Der Malteserorden ist mit seinen Krankenhäusern, Sozial- und Rettungsdiensten eine der verlässlichsten Einrichtungen in der deutschen Zivilgesellschaft. Auch auf internationaler Ebene habe ich bei meinen Besuchen im Ausland an einigen Orten, an denen größte Verzweiflung herrschte, Freiwillige und Mitarbeiter des Malteserordens getroffen“, erklärte Minister Sigmar Gabriel im Verlauf der Pressekonferenz.
„Ich möchte meine tiefe Dankbarkeit über die intensiven Bemühungen der Bundesrepublik Deutschland bei der Eindämmung des menschlichen Leids, insbesondere beim Einsatz für Migranten und in der Flüchtlingshilfe, äußern. Es ist ein ehrgeiziges Unterfangen, das hundertprozentig die Prinzipien und Werte widerspiegelt, welche die Aktivität des Malteserordens ausmachen“, so Großkanzler Albrecht Boeselager.
Die ausgezeichneten Beziehungen, welche bereits zwischen dem Souveränen Malteserorden und der Bundesrepublik Deutschland existierten, werden durch die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen und durch den Austausch von Botschaftern weiter gestärkt. Dies gilt auch für die zahlreichen gemeinsam entwickelten Projekte, mit denen es gilt, Krisen zu bewältigen und Hilfe in Entwicklungsländern zu leisten. Sowohl für Deutschland wie auch für den Malteserorden sind der Respekt der Menschenwürde und der Schutz von Gemeinschaften in Not die Grundpfeiler des gemeinsamen Handelns.
Im Verlauf der Gespräche zwischen den beiden Delegationen wurde auch der wichtige Beitrag von Malteser International, dem Internationalen Hilfswerk des Malteserordens, erörtert, das in einer der schwierigsten Gegenden der Erde wie z.B. in den Grenzgebieten zu Syrien, im Südsudan und in Myanmar Flüchtlingshilfe leistet. Es kamen die wichtigen Rettungseinsätze von Migranten im Mittelmeer zur Sprache, die vom italienischen Rettungskorps auf den Militärschiffen der italienischen Marine geleitet werden, auf denen auch Ärzteteams des Malteserordens im Einsatz sind. Der Malteserorden kann in Deutschland auf eine jahrzehntelange Tradition in der Unterstützung und Integration von Migranten zurückblicken. Hier gibt es über 5.000 Freiwillige, die in 100 Zentren im ganzen Bundesgebiet arbeiten.
Deutschland ist der 107 Staat, mit dem der Souveräne Malteserorden diplomatische Beziehungen aufnimmt.