Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Neujahrsbotschaft des Großmeisters

Neujahrsbotschaft des Großmeisters
02/01/2012

Liebe Mitglieder, ehrenamtliche Helfer und Freunde des Malteserordens,

gerade erst haben wir das freudigste Ereignis im Kirchenjahr gefeiert, die Geburt Christi – mit unseren Familien und Freunden, in Wärme und Gastlichkeit – ohne jene zu vergessen, deren Leben weniger begünstigt verläuft. In dieser besonderen Jahreszeit sind viele unserer Priorate und nationalen Assoziationen darauf bedacht, Obdachlose mit Nahrungsmittel zu versorgen und ihnen Beistand und Solidarität zuzuwenden. Das gehört zu den Aufgaben, die unsere Mitglieder und unsere Helfer im Geiste christlicher Nächstenliebe in  aller Welt vollbringen.

Der Malteserorden reicht jenem die Hand, der in größter Not ist. Im vergangenen Jahr mussten wir weltweit eine Zunahme von Naturkatastrophen feststellen. Millionen von Menschen hatten unter den Folgen von Überschwemmungen, Hungersnöten und Erdbeben zu leiden. Es ist uns zwar gelungen, vielfach humanitäre Hilfe zu leisten, aber leider werden die  Hilferufe von allen Seiten nicht weniger.

Gleichzeitig haben wir auch unser tägliches Bemühen um jene fortgesetzt, die dringend auf unsere Hilfe angewiesen sind.

Das soeben zu Ende gegangene Jahr war das europäische Jahr des Ehrenamtes. Ich möchte Ihnen den tief empfundenen Dank des Ordens aussprechen für die unermüdliche Arbeit, die Sie mit Tausenden unserer ehrenamtlichen Helfer und unseren Ordensmitgliedern nicht nur in diesem international besonders hervorgehobenen Jahr geleistet haben, sondern Jahr für Jahr leisten.

Ein ehrenamtlicher Helfer im Dienste der Werke des Malteserordens zu sein, ist ein Beispiel christlicher Nächstenliebe und persönlicher Christuserfahrung. Papst Benedikt XVI. hat erklärt, dass wir dadurch „sichtbare Werkzeuge seiner Liebe in einer uns umgebenden Welt werden, die sich inmitten von Armut, Einsamkeit, Ausgrenzung und Unwissenheit inniglich nach dieser Liebe sehnt“. Wenn Sie sich denen zuwenden, die Ihrer Hilfe bedürfen, legen Sie Zeugnis ab für menschliche Würde und Nächstenliebe.

Über das ganze Jahr 2011 hin haben unsere ehrenamtlichen Helfer in Europa an vielfachen Hilfseinsätzen teilgenommen. Zahllos sind die Beispiele: ob das die Obdachlosen sind, die täglich unsere Heime aufsuchen, die Flüchtlinge, die nach Lampedusa und Malta kommen oder die Alten, die in vielen europäischen Städten unsere Einrichtungen nutzen. Da sind die behinderten Pilger, die viele von Ihnen auf den Wallfahrten nach Lourdes oder zu den heimischen Pilgerstätten begleiten; die Hilfe für die pflegebedürftigen Alten, die Einsamen, die Verängstigten oder mangelhaft Verpflegten. Da sind die Mensen, in denen Sie in der kalten Jahreszeit warme Mahlzeiten zubereiten und ferner jene unter Ihnen, die mit den Kleinkindern in den Schulen und Waisenhäusern in Osteuropa spielen und lesen. All diese Akte von Güte und Nächstenliebe – so bescheiden sie auch sein mögen – bringen Licht in die Welt und Wärme und Hoffnung jenen, die in Not sind. Jeden Tag bringen Sie auf diese Weise den alten Ordensauftrag, sich unvoreingenommen der Kranken und Armen anzunehmen, zum strahlen.

Liebe freiwillige Helfer, der Orden ist Euch dankbar! Fahrt fort in Eurem Wirken, gebt nicht auf und vergesst niemals, dass auch die kleinste Geste das Leben unseres Nächsten glücklicher machen kann.

Verehrte Mitglieder, ich denke, indem wir zusammenwirken, um den Behinderten, Flüchtlingen, Alten, Obdachlosen, Kindern – den Verletzlichsten in der Welt – medizinische und soziale Hilfe zu leisten, haben wir unseren nahezu tausendjährigen Auftrag im Namen Christi erfüllt. Und wir werden darin fortfahren. Eure Teilnahme an diesem unaufhörlichen Auftrag ist lebensnotwendig. Hierfür danke ich Ihnen allen.

Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne ein befriedigendes Jahr 2012.

Fra‘ Matthew Festing