Achthundert Entbindungen pro Jahr und unter Bedingungen, die den Gesundheitsstandards entsprechen. Dies ist das ehrgeizige Ziel der neuen Entbindungsstation, die letzte Woche im Departement Mayo-Tsanaga im hohen Norden Kameruns eingeweiht wurde.
Die neue Einrichtung, die Teil des integrierten Gesundheitszentrums „Centre Rohan-Chabot de Ziling“ ist, wurde vom Malteserorden gestiftet (die Baukosten beliefen sich auf 130 Millionen kamerunische Francs, d.h. etwa 200.000 Euro) und umfasst einen Kreißsaal, einen Überwachungsraum mit zwei Betten, ein Dreibettzimmer, einen Behandlungsraum, einen Ultraschallraum, einen Dienstraum, einen Untersuchungsraum, eine Waschküche und vier Toiletten. Gleichzeitig steht ein medizinischer Krankenwagen für die Verlegung auf eine Intensivstation zur Verfügung. Nach der offiziellen Einweihung am 11. Juli wurden zur tatsächlichen Einweihung der neuen Entbindungsklinik zwei kleine Mädchen geboren. Eines der beiden Neugeborenen war eine Frühgeburt und konnte dank des neuen Krankenwagens, der speziell für solche Fälle zur Verfügung gestellt wurde, in das Bezirkskrankenhaus gebracht werden.
Diese nördliche Region Kameruns weist mit bis zu 15 Geburten pro Familie die höchste Geburtenrate des Landes auf. Dies erklärt den Bedarf an einer guten Einrichtung für Gynäkologie und Geburtshilfe, welche die Praxis der Hausgeburten einschränken kann.
Die Einweihungsfeier, die in Anwesenheit des Botschafters des Malteserordens in Kamerun, Jean Christophe Heidsieck, der lokalen Verwaltungs- und Religionsbehörden und des Gesundheitsministers Manaouda Malachie stattfand, war eine Gelegenheit, die gegenseitige Dankbarkeit und Freundschaft zwischen dem Malteserorden und Kamerun zu bekräftigen. „Die Einweihung dieser Entbindungsstation, die von den Behörden gewünscht und mit der entscheidenden Hilfe des Malteserordens in Kamerun realisiert wurde, verbessert sicherlich sowohl qualitativ als auch quantitativ die Möglichkeiten der technischen Unterstützung für schwangere Frauen im Besonderen, aber auch im Allgemeinen im Bereich der Bevölkerungsgesundheit im Departement Mayo-Tsanaga und im Departement Mokolo im Besonderen.“ Die meisten Krankenschwestern arbeiten auf der neuen Station, die jetzt von vier Ärzten unterstützt wird, die von der kamerunischen Regierung über das Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellt werden.
Die Einrichtung wurde 1972 auf Initiative des Malteserordens als Leprastation eröffnet und später in eine Krankenstation, dann in ein Rehabilitationszentrum und schließlich in ein Ernährungszentrum für Kleinkinder aus benachteiligten Familien umgewandelt.
Der Malteserorden beteiligt sich auch an der Seite des kamerunischen Gesundheitswesens an der Bekämpfung der Cholera.