Das Engagement des Souveränen Malteserordens bei einer Pressekonferenz in Rom dargestellt
Menschen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung, Armut und Elend. Von Syrien, das von einem nicht enden wollenden Krieg verwüstet wird, von Afrika, das in seinem Inneren von gewaltsamen Auseinandersetzungen zerrissen ist, bis hin zu den Küsten Siziliens: eine von Hoffnungen getragen Reise, die sich häufig in Alptraum verwandelt und in einer Tragödie endet. Bei der Pressekonferenz vom 2. Juli in der Magistralvilla in Rom hat der Großkanzler des Souveränen Malteserordens, Albrecht Boeselage, den anwesenden Journalisten die in vielen Teilen der Welt laufenden Hilfsprojekte für Flüchtlinge und Vertriebene erläutert: nach den letzten Erhebungen der UNO sind das auf dem ganzen Planeten derzeit 51 Millionen. Das entspricht einer großen Nation, die in Bewegung ist.
„Die Opfer dieser heutigen Konflikte sind vor allem Zivilpersonen, Frauen und Kinder: denen vor allem gelten unsere Bemühungen vor Ort“, sagte der neue Leiter der Exekutive und des Außenamtes vor einer dichten Schar von italienischen, deutschen und französischen Journalisten.
Boeselager hob das Engagement des Malteserordens in den 120 Ländern hervor, in denen er vertreten ist, u. a. in Syrien und den angrenzenden Ländern, wie dem Libanon. „Wir dürfen nicht übersehen, dass sich die libanesische Bevölkerung heute zu einem Drittel aus Flüchtlingen zusammensetzt, mit allen Folgen, die diese Situation in den sozialen, gesundheitsdienstlichen und wirtschaftlichen Bereichen mit sich bringt.“
„Zu den bedeutendsten Projekten, die wir betreiben, gehört die medizinische und psychologische Betreuung von Frauen, die in der Demokratischen Republik des Kongo Opfer von Vergewaltigung geworden sind. Sexuelle Gewaltanwendung ist hier inzwischen zu einer Kriegswaffe geworden“, sagte der Großkanzler und hob dabei besonders den Einsatz auf dem afrikanischen Kontinent hervor, wo der Malteserorden in 40 Ländern vertreten ist und zwar mit direkten Hilfsaktivitäten wie auch mit langfristigen Entwicklungsprojekten. Diese Aktivitäten sind unterschiedlich von Land zu Land und richten sich nach den jeweiligen Erfordernissen.
Aus Afrika kommen die Boote, überladen mit Hoffnungen, über die die Zeitungen täglich Dramatisches berichten. Seit 2008 ist das italienische Hilfskorps des Malteserordens pausenlos an den Rettungsaktionen in der Meerenge von Sizilien beteiligt. Darüber hat gestern Mauro Casinghini, der Leiter des italienischen Hilfskorps, berichtet und mitgeteilt, dass nach den offiziellen Erhebungen der italienischen Marine seit Jahresbeginn 72.683 Bootsflüchtlinge in Italien gelandet sind, wobei die Zahl der Kinder um über 700% gegenüber dem vergangenen Jahr zugenommen hat.