Der Souveräne Malteserorden und seine Assoziation im Libanon haben am 17. April in Beirut den Start des agrar-humanitären Programms „Harvesting Hope, Growing Resilience“ bekannt gegeben, mit dem die Ernährungssicherheit gewährleistet, der wirtschaftliche Aufschwung gefördert und die schwächsten Bevölkerungsgruppen des Landes unterstützt werden sollen.
Das Programm, das an der École Supérieure des Affaires in Beirut in Anwesenheit des libanesischen Landwirtschaftsministers Abbas Hajj Hassan – in Vertretung des Präsidenten des libanesischen Parlaments, mehrerer Regierungsmitglieder, des diplomatischen Corps und von Würdenträgern – vorgestellt wurde, findet vor dem Hintergrund einer sozioökonomischen Krise statt, die dazu geführt hat, dass 80% der Bevölkerung in multidimensionaler Armut leben, und einer Situation, die das Land aufgrund des israelisch-palästinensischen Konflikts in einen Zustand ständiger Alarmbereitschaft versetzt hat.
Angesichts der drängenden humanitären Herausforderungen ist der Start der Initiative daher ein entscheidender Moment, um den dringenden Bedürfnissen des Libanon gerecht zu werden. Das agrar-humanitäre Programm ist Ausdruck des Engagements des Malteserordens in diesem Land, das seit 2020 durch ein breites Netzwerk von Initiativen darauf ausgerichtet ist, die lokalen Gemeinschaften mit den notwendigen Mitteln und Ressourcen auszustatten, um den vielfältigen Herausforderungen zu begegnen. Der Malteserorden betreibt derzeit sechs agro-humanitäre Zentren im ganzen Land. Derzeit werden 69,26 Prozent des libanesischen Territoriums landwirtschaftlich genutzt, bis Ende des Jahres sollen es 75 Prozent sein.
Das Programm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Kooperation mit Malteser International und der Fondation Bettencourt-Schueller unterstützt.
An der Eröffnungsfeier haben hochrangige Gäste teilgenommen, darunter der Patriarch der Maroniten, Kardinal Mar Bechara Boutros Al Rai, der die Bedeutung der Bewahrung der libanesischen Identität unterstrichen hat, sowie Scheich Sami Abdel Khalek, der Vertreter der drusischen Gemeinschaft, der an die langjährige interreligiöse Zusammenarbeit des Malteserordens im Libanon erinnert hat.
„Die Konzentration auf den Agrar- und Nahrungsmittelsektor, der für das wirtschaftliche und soziale Wachstum des Landes von grundlegender Bedeutung ist, und das humanitäre Engagement des Malteserordens haben zu diesem ehrgeizigen und wichtigen Projekt geführt, das darauf abzielt, die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen durch den Agrar- und Nahrungsmittelsektor zu stärken“, hat Großkanzler Riccardo Paternò di Montecupo erklärt, der seine Unterstützung für die libanesische Assoziation des Malteserordens zum Ausdruck gebracht hat.
Der Präsident der libanesischen Assoziation, Marwan Sehnaoui, erklärte: „Seit mehr als 70 Jahren steht der Malteserorden an vorderster Front, wenn es darum geht, der Bevölkerung des Libanon medizinische Grundversorgung und soziale Unterstützung zu bieten. Im Jahr 2020, inmitten der zahlreichen Krisen, die unser Land durchlebt, haben wir uns entschieden, uns in einem dritten Sektor zu engagieren, den ich als agro-humanitären Sektor bezeichnen möchte und der es geschafft hat, in diesem Gebiet konkret Fuß zu fassen.