„Protecting the Protectors: Upholding the Safety of Humanitarian Workers in Conflict Zones“ ist der Titel und das Thema des hochrangigen Side Events (morgen, 16. Februar, im Königssaal), das der Souveräne Malteserorden im Rahmen der 60. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) organisiert. Von morgen bis Sonntag, 18. Februar, werden Staatsoberhäupter, Regierungsvertreter und politische Entscheidungsträger in München erwartet, um die drängendsten Fragen der internationalen Sicherheit zu erörtern.
Ziel der vom Malteserorden organisierten Veranstaltung ist es, die aktuellen humanitären Notsituationen in vielen Teilen der Welt zu beleuchten, die täglich Millionen von Menschen zur Flucht zwingen und das Leben vieler humanitärer Helfer bedrohen. Zu den erwarteten Rednern gehören der libanesische Premierminister Najib Mikati, der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, der Hohe Kommissar des UNHCR, Filippo Grandi, die Exekutivdirektorin der IOM, Amy Pope, die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Mirjana Spoljaric Egger, die Friedensnobelpreisträgerin1997, Jody Williams, sowie weitere Vertreter internationaler Organisationen, die sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzen.
Angesichts der höchsten Zahl humanitärer Notsituationen seit zehn Jahren sind die Prinzipien und Normen des humanitären Völkerrechts, wie sie in den Genfer Konventionen und ihren Zusatzprotokollen verankert sind, zunehmend bedroht. Für den Schutz der Zivilbevölkerung in Konflikten muss dringend mehr getan
werden, wie der Verlauf der Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen auf dramatische Weise gezeigt hat.
Zivile Gebäude, darunter Wohnhäuser, Krankenhäuser, Schulen und Gotteshäuser, werden wahllos vom Militär angegriffen. Grundlegende Energieinfrastruktur wird beschädigt oder zerstört, um die Zivilbevölkerung ihrer sozialen Grundversorgung zu berauben. Kinder, Frauen, alte Menschen und andere gefährdete Bevölkerungsgruppen werden gezielt getötet, nicht einmal als „Kollateralschaden“ wie in früheren Konflikten. Der Südsudan ist nach wie vor eines der gefährlichsten Einsatzgebiete für humanitäre Helfer, während die Ukraine, die Demokratische Republik Kongo, Haiti – alles Länder, in denen der Malteserorden mit lokalen und internationalen Helfern präsent ist – und seit kurzem auch der Gazastreifen zu den Regionen gehören, aus denen die meisten Vorfälle gemeldet werden.
Der Großkanzler des Malteserordens, Riccardo Paternò di Montecupo, wird das hochrangige Treffen eröffnen und dabei das Thema und die Rolle des Malteserordens als Fürsprecher für den Schutz der Zivilbevölkerung in Konfliktgebieten, für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und für den universellen Zugang zu sozialen Grunddienstleistungen in den Mittelpunkt stellen: „Wir nähern uns den Konflikten aus der Perspektive der Schwächsten und Bedürftigsten, unabhängig von Nationalität, Geschlecht oder religiöser Überzeugung“.
Ziel der Veranstaltung ist es, drängende Fragen zu diskutieren: Wie können glaubensbasierte Akteure wirksamer die Einhaltung internationaler humanitärer Prinzipien und Gesetze einfordern? Wie können internationale humanitäre Akteure die Aufmerksamkeit der Zivilgesellschaft und der Medien mobilisieren? Welche Vorschläge können internationale humanitäre Akteure machen? Wie können sich die humanitären Organisationen bei den Regierungen und in den wichtigsten internationalen Foren wie G7, G20 usw. Gehör verschaffen?
„Der Malteserorden ist der Auffassung, dass sich die humanitären Organisationen auf ein grundlegendes Ziel konzentrieren sollten: die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und eine koordinierte Lobbyarbeit gegenüber den Regierungen und den wichtigsten internationalen Foren wie G7 und G20. Mit humanitären Organisationen meine ich internationale Organisationen und Agenturen, aber auch Nichtregierungsorganisationen und glaubensbasierte Organisationen, die über ihre Unterschiede hinweg gemeinsame Werte und Prinzipien teilen“, fügte Großkanzler Riccardo Paternò di Montecupo hinzu.
Die hochrangige Veranstaltung, die vom Center for Civilians in Conflict (CIVIC) unterstützt wird, bietet Raum für den Austausch bewährter Praktiken und die Diskussion von Strategien und Maßnahmen, die Regierungen und nichtstaatlichen Akteuren zur Verfügung stehen, um die Sicherheit von humanitären Helfern und Zivilisten in Konfliktgebieten zu verbessern.
Die Veranstaltung, die am Freitag, 16. Februar, von 9.30 bis 11.00 Uhr MEZ stattfindet, wird live auf dem Youtube-Kanal des Malteserordens übertragen.