Trotz der Versprechungen der Geberkonferenz, verschlechtert sich die humanitäre Situation
Da die syrischen Regierungstruppen weiter vorstoßen, fliehen Zehntausende Menschen aus Aleppo in Richtung türkischer Grenze. Das weltweite Hilfswerk des Malteserordens, Malteser International, plant für die neu ankommenden Vertriebenen eine Versorgung mit Zelten und anderen Hilfsgütern. Momentan werden als erste Maßnahme Decken verteilt. Die Regierungstruppen haben kürzlich die Hauptverbindungsstraße von der Türkei nach Aleppo unter ihre Kontrolle gebracht. Nun gibt es berechtigte Befürchtungen, dass die humanitäre Hilfe, die vorher über den Grenzposten in Oncupinar die umkämpfte Stadt erreichte, gekappt wird. „Diese Entwicklung betrifft uns direkt‟, sagt Sid Peruvemba, Vize-Generalsekretär bei Malteser International: „Unsere syrischen Partner betreiben medizinische Einrichtungen in der Stadt und in der Region um Aleppo. Die Mitarbeiter riskieren täglich ihr Leben für die Menschen in Not.‟
Entgegen der Versprechungen, die bei der Geberkonferenz am 4.Februar in London zur Aufstockung der Mittel für die Unterstützung der Opfer des syrischen Konflikts gemacht wurden, haben sich die Bedingungen für die Menschen im Land kaum verbessert. „Die Unterbrechung der Friedensgespräche in Genf bedeutet auch, dass die Chancen für eine politische Lösung des Konflikts sehr gering sind. Nun müssen sich alle Anstrengungen darauf konzentrieren, den Hilfsorganisationen ungehinderten Zugang zu den notleidenden Menschen zu verschaffen. Die Lebensbedingungen in den belagerten Städten sind untragbar und verstärkte Bombardierung unter Beteiligung der russischen Air Force hat zu einer steigenden Zahl von Toten und Verwundeten in den letzten Tagen und Wochen geführt‟, berichtet Sid Peruvemba, Vize-Generalsekretär von Malteser International.
Malteser International leistet seit 2012 Hilfe für die von der syrischen Krise betroffenen Menschen. Malteser International versorgte allein im Jahr 2015 fast 75.000 Menschen in Syrien mit medizinischer Hilfe – es betrieb ein Feldlazarett, ein Kinderkrankenhaus und zwei Gesundheitsstationen im Land über einen lokalen Partner der Organisation. Malteser International arbeitet auch mit syrischen Flüchtlingen in der Türkei, dem Libanon und im Nordirak.