Vietnam ist eines der am meisten von Naturkatastrophen bedrohten Länder der Welt. Das internationale Hilfswerk des Malteserordens, Malteser International, betreibt dort einige Ausbildungsprojekte, die den Menschen helfen sollen, sich besser gegen die Folgen von Naturkatastrophen zu schützen. Die in den Küstenregionen gelegenen Dörfer sehen sich häufig tropischen Unwettern mit folgenschweren Überschwemmungen ausgesetzt. Die vom Malteserorden initiierten Projekte sehen vor, Kinder und Jugendliche auf die wichtige Rolle vorzubereiten, die sie im Notfall für ihre Dorfgemeinschaft einnehmen können.
Das Projekt zur Minimierung der Risiken von Naturkatastrophen beginnt in den Schulen. Über 1.000 Kinder haben an den vom Malteserorden abgehaltenen Ausbildungskursen teilgenommen und dabei gelernt, bestimmte Risiken zu erkennen und wie im Evakuierungsfall zu handeln ist.
„Früher musste man sich um die Kinder kümmern“, sagt Nguyen Thi Thuy Nga, der Projektleiter des Programms in Vietnam. „In unserem Projekt nehmen sie aktiv teil und werden sich ihrer Eigenverantwortung bewusst. Jetzt wissen sie, was nach Unwettern und Überschwemmungen zu tun ist, wie man Krankheiten, die sich aus verseuchtem Wasser und mangelhafter Hygiene entwickeln können, vorbeugen kann“.
Zu Beginn des Jahres haben 170 Dorfbewohner – Freiwillige, Gemeindevorsteher und Regierungsbeamte – in Truong Dinh, an der mittleren Südküste gelegen, an einer von Malteser International organisierten Übung teilgenommen. Kinder und Jugendliche haben dabei nicht als Beobachter oder Opfer teilgenommen, sondern waren aktiv an der Übung beteiligt, haben geholfen und das in der Schule Gelernte praktisch angewandt.
Seit 2009 arbeitet Malteser International in 13 vietnamesischen Dörfern, um verstärkt den Folgen nach Naturkatastrophen begegnen zu können. Bis heute sind 2.113 Familien unterrichtet und 338 freiwillige Helfer in Erster Hilfe und Notfallhilfe ausgebildet worden. Der Malteserorden ist seit 1966 in Vietnam präsent.