Die Spannung steigt im Vorfeld des 33.Sommercamps des Malteserordens für behinderte Jugendliche, das vom 13.-20.August in Polen stattfindet.
Mehr als 500 Jugendliche aus über 20 Ländern, von denen 200 behindert sind, werden mit ihren ehrenamtlichen Begleitern in dem Städtchen Piekary, in rund 15km Entfernung von Krakau erwartet. Sie erwartet eine unvergessliche Ferienwoche, reich an Eindrücken und unauslöschlichen Erinnerungen.
Unterdessen veranstalten viele der Sektionen des Malteserordens in der ganzen Welt ihre nationalen Camps. Es ist eine bereichernde Erfahrung für alle Teilnehmer, egal ob man im Rollstuhl sitzt oder nicht.
Gastgeber für die 5.Edition des Italienischen Sommercamps des Malteserordens war die Provinz Siena, die mit ihren mediterranen Pinien, ihren Hügeln und den typischen Kreideformationen, auch „Crete“ genannt, ein Atmosphäre von absoluter Ruhe vermittelt. Das Kastell San Fabiano in Monteroni d´Arbia konnte das Sommercamp durch seine bewährte Infrastruktur, die durch die Qualität des Personals und das Wochenprogramm besticht, großzügig beherbergen. In diesem Jahr ist eine Gruppe (von 140 Personen, darunter 42 betreute Gäste) nach Siena gefahren, um an den Feierlichkeiten in der Kirche San Girolamo in Campansi teilzunehmen. Im Anschluss daran wurden die Gäste mit ihren Begleitern von der Contrada dell´Istrice (der Stadtteilvereinigung mit dem Igel im Wappen) von Fahnenschwingern empfangen. Nach dem Besuch im Museum, in dem Fahnen, traditionelle Gewänder und Trophäen ausgestellt sind, fand ein Mittagessen in den Räumlichkeiten der Contrada statt. Danach wurden weitere drei Contraden des Zentrums, der Dom und die Piazza besucht, auf der alljährlich das Palio stattfindet. An diesem Nachmittag hatte ihr Name „Piazza del Campo“, Campus, einmal mehr seine Berechtigung.
Für die anderen Tage konnte man bei abwechslungsreichem Programm in ganz besondere Themengebiete „abtauchen“. Zehn Mannschaften sahen sich beispielsweise bei den „Campus-Olympiaden“ in unterschiedlichen Disziplinen miteinander konfrontiert oder verfolgten die Vorführung eines alten und faszinierenden Handwerks, dem der Falkner, im Schatten des Schlossturms. Und dann gab es natürlich auch Abwechslung im Grünen, mit einem Abenteuerpark, einem Wald-Parcours, Mini-Golf und Picknick. Dazu Spiele, Workshops und Entspannung auf den Wiesen um das Anwesen.
Die spirituellen Begleiter des Campus um Stefano Cavazzoni und Don Alessandro Repossi führten dann durch die bewegende Nacht der Stille am Donnerstag. Bruder Stefano äußerte seine Gedanken zum Campus-Thema „Barmherzig wie der Vater“. Dieses Leitthema war in Anlehnung an das Heilige Jahr der Barmherzigkeit gewählt worden.
Die abendliche Disco, ein absolutes „Muss‟ für jedes Sommercamp, wurde wieder begeistert aufgenommen und stark frequentiert.
In diesem Jahr konnte das Italienische Sommercamp, das von den drei Großprioraten Italiens zusammen mit dem Italienischen Hilfskorps des Malteserordens organisiert wurde, viele Gäste und Besucher begrüßen. Unter ihen waren beispielsweise der Großhospitalier, Dominique de La Rochefoucauld-Montbel, und Fra‘ Emmanuel Rousseau, Mitglied des Souveränen Rates.
Eine Woche Sommercamp vergeht wie im Flug, aber jedes Jahr entstehen hier tiefe und dauerhafte Freundschaften, die ein ganzes Leben lang andauern. Denn jede Edition ruft bei den Teilnehmern einzigartige, starke Gefühle hervor, die unvergesslich sind. Die Freude über das Zusammensein, das Miteinander bei einem so prägenden Freiwilligeneinsatz und die Nostalgie, in dem Moment, wenn die gemeinsame Woche sich dem Ende neigt: nichts erfüllt einen mehr, als eine menschliche Erfahrung, in der man einen Einsatz für den Nächsten miteinander teilt. Im Sommercamp gilt der „Dienst am Nächsten“ für alle Teilnehmer, Freiwillige wie betreute Gäste.
Die Vorfreude auf das Sommercamp 2017 ist daher auch schon riesig…