Ein Ärzteteam von Malteser International steht in Indonesien bereit, um nach einem weiteren Ausbruch des Vulkans Merapi sofort Verletzte zu versorgen. Wir müssen jeden Moment mit einer neuen, stärkeren Eruption rechnen, erklärt Volker Stapke, Projektkoordinator der Malteser auf Java: Wenn es dazu kommt, schicken wir sofort Ärzte an eine von der Regierung bereits festgelegte Evakuierungsstelle, um ankommende Flüchtlinge zu behandeln.
Der geplante Einsatz an der Sammelstelle ist Teil eines regionalen Notfallplans der Regierung, in den die Malteser einbezogen sind. Schon bei dem Ausbruch und dem Nachbeben am Donnerstag, als 15.000 Menschen aus der Umgebung des Vulkans flüchteten, standen die Malteser zur medizinischen Nothilfe bereit. Ddie Lavaströme und heißen Gaswolken erreichten die Siedlungen am Rand des Vulkans jedoch nicht. Indonesische Behörden hatten schon Mitte Mai die höchste Warnstufe verkündet, nachdem der Vulkan mehrfach Asche gespuckt hatte.
Malteser International ist seit dem Erdbeben am 27. Mai in Yogyakarta und Bantul, ungefähr 50 Kilometer südlich des Merapi, im Einsatz. In dem besonders stark betroffenen Distrikt Bantul behandeln vier Ärzte und sechs Krankenpfleger im Malteser Nothospital die Patienten, darunter zahlreiche Schwerverletzte. In dem Nothospital, welches bei dem Ausbrauch des Merapi am Donnerstag vorübergehend evakuiert werden musste, stehen 25 Betten für die stationäre Behandlung zur Verfügung. Damit unterstützen die Malteser lokale Krankenhäuser und Gesundheitszentren, die auch fast zwei Wochen nach dem Erdbeben noch völlig überlastet sind. Die Wartezeit beträgt noch immer fast vier Tage. Zwei Chirurgen führen außerdem schwierige Operationen in einem Krankenhaus in Bantul durch. Von einem Gesundheitsposten in Jetis aus versorgen mobile Kliniken der Malteser Patienten mit leichten Verletzungen in den umliegenden Dörfern.