Die Verbreitung einer neuen Virusmutation führt dazu, dass die Zahlen der Neuinfektionen in Indien seit Tagen dramatisch steigen. In keinem anderen Land auf der Welt infizieren sich derzeit so viele Menschen mit dem Coronavirus.
„Die Nachrichten, die uns aus Indien erreichen, sind erschreckend. Die Menschen sterben vor den Krankenhäusern, weil es in den Krankenhäusern keine Kapazitäten mehr gibt, alle Menschen zu versorgen. Es fehlt an medizinischem Material wie Sauerstoff und Intensivbetten. Wir helfen jetzt sofort“, sagt Cordula Wasser, Leiterin der Asienabteilung von Malteser International, dem weltweiten Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe.
Die Malteser verteilen im nord-westlichen Bundesstaat Rajasthan gemeinsam mit der indischen Organisation Unnati medizinische Masken und Hygieneartikel an Gesundheitspersonal sowie Lehrerinnen und Lehrer verteilen. Krankenpflegerinnen und -pfleger sollen die Menschen über die Ausbreitungswege und Impfungen gegen das Virus informieren. „Die Skepsis gegen die Impfungen ist in der indischen Bevölkerung sehr hoch. Darum ist es jetzt wichtig, den Menschen die Angst vor den Impfstoffen zu nehmen“, sagt Wasser.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie trifft die ländliche Bevölkerung in der Tharwüste, die zu den ärmsten Regionen in Indien zählt, besonders hart. „Viele Einkommensquellen sind den Menschen im vergangenen Jahr durch Ausgangssperren weggebrochen. Darum verteilen wir mit Hilfe unserer lokalen Partnerorganisation Ziegen und Saatgut an rund 1.000 Familien“, sagt Wasser. Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Malteser International unterstützt die Menschen in der Tharwüste bereits seit 2010. Die Projekte umfassen Ernährungssicherung, Verbesserung der Wasser- und Sanitärsituation und akute Nothilfe.