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In der Ukraine organisiert das Hilfskorps des Malteserordens erste Hilfsmaßnahmen

In der Ukraine organisiert das Hilfskorps des Malteserordens erste Hilfsmaßnahmen
25/02/2022

Nach der bewaffneten Intervention Russlands in der Ukraine versucht der lokale Hilfsdienst des Malteserordens (Maltijska Slushba Dopomohy – MSD), der seit 1993 in dem Land tätig ist, unter vielen Schwierigkeiten Hilfe für die Bevölkerung zu organisieren.

„Ich war seit heute früh am Telefon. Ich spreche mit Kollegen in allen Regionen des Landes, an den Grenzen und im Osten, wo die Lage dramatisch ist“, sagte der Leiter des Hilfsdienstes, Pavlo Titko, in einem Interview mit dem deutschen Fernsehsender ARD: „Viele Kollegen arbeiten heute aber auch nicht, weil sie alles für sich und ihre Familien organisieren müssen.”

Der Hilfsdienst des Malteserordens organisiert eine mobile Küche für die Evakuierten, die für die nächsten Tage geplant ist. Er versucht auch, die Logistik, die Versorgung und die Technologie für die Hilfe für die Flüchtlinge zu organisieren. Aber die unerwartete Wendung der Ereignisse hat alle überrascht: „Bis zum Schluss hat niemand hier gedacht, dass es so laufen würde. Heute haben wir noch einmal versucht, Lebensmittel zu kaufen, aber die Schlangen vor den Geschäften und an den Kassen sind riesig. Es gibt kaum Lebensmittel, nur ein Paket pro Person und maximal 20 Liter Benzin pro Auto. Vor den Apotheken wartet man den ganzen Tag.

Das Hilfskorps stellt eine Liste mit lebensrettenden Medikamenten und anderen dringenden Gütern für die Flüchtlinge zusammen: Feldbetten, Decken, Lebensmittel und Bargeld. Die größte Befürchtung ist, dass die grundlegende Infrastruktur verloren geht, insbesondere die Wasser- und Stromversorgung. „Niemand weiß, was nächstes zerbombt wird. Wenn die Verletzten in die Krankenhäuser kommen, dann wird alles an Medizin gebraucht, was da ist. Wegen der wirtschaftlichen Situation gab es dort schon vorher Engpässe“, erklärt Titko.

Aber die wirklichen Probleme könnten schon in zwei bis drei Tagen beginnen, mit der Ankunft vieler Flüchtlinge aus allen Regionen der Ukraine in Richtung Westen und vor allem mit der großen Unsicherheit an den Grenzen zu Ungarn und Polen: „Wir erwarten viele Flüchtlinge. Sie sind ja jetzt schon da. Viele wollen weiter nach Westen. An der polnischen und ungarischen Grenze gibt es riesig viele Menschen. In der Stadt Lemberg (die fast an der Grenze zu Polen liegt) haben die meisten Autos keine Nummernschilder aus dieser Stadt, alle Hotels und Wohnungen sind voll“.

Die wichtigste Frage für die humanitäre Hilfe bleibt, ob die Grenzen zu Polen und Ungarn offen bleiben oder ob Russland diese Grenzen schließen wird. Es ist schwer vorherzusagen, was morgen sein wird.

Kategorie: Nachrichten