Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

News

Hungerkrise im Südsudan: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung bedroht

Hungerkrise im Südsudan: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung bedroht
27/01/2021

Anhaltende Konflikte, Überschwemmungen und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben dazu geführt, dass 6,35 Millionen Menschen im Südsudan von Hunger bedroht sind. Nach Angaben der UNO führt das dazu, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung nicht genug zu essen haben wird. In einigen Teilen des Landes herrscht bereits eine akute Hungersnot.

„Es ist eine alarmierende Situation, auf die wir schnell reagieren müssen. Sonst sind in wenigen Wochen 60 Prozent der Bevölkerung von Hunger bedroht“, sagt Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International, dem weltweiten Hilfswerk des Malteserordens, das seit 1996 im Land arbeitet.

Die Situation hat sich in den letzten Monaten durch sich überlagernde Krisen verschärftt. Die politische Lage ist instabil und Angriffe verschiedener Gruppen führen immer wieder zur Vertreibung der Bevölkerung. Gleichzeitig haben Überflutungen Ernten vernichtet. Die Covid-19-Pandemie hat die Situation für die Menschen weiter verschlechtert.

„Die Schulkinder sind von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen. Die Schulen waren monatelang geschlossen. Viele junge Mädchen wurden in der Zwischenzeit verheiratet und sind nicht mehr in die Schule zurückgekehrt. In unseren Projektgebieten haben wir sofort damit begonnen, die Kinder, die wieder in die Schule kommen dürfen, mit Essen zu versorgen. Für die kleineren Kinder bedeutet die Schulschließung jedoch, dass sie weder Zugang zu Bildung noch zu einer guten Mahlzeit haben – denn die Schulspeisung ist oft ihre einzige Mahlzeit am Tag“, sagt Hansen.

Malteser International wird unter anderem mehr Saatgut und landwirtschaftliche Geräte verteilen. In den von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten verteilen die Mitarbeiter bereits Hygieneartikel und versorgen Familien mit sauberem Trinkwasser.

Photo-Credit: Nyokabi Kahura/Malteser International.