Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Großmeister des Malteserordens: „Die Herren Kranken und ihre Familien sind in meinen Gebeten“

Großmeister des Malteserordens: „Die Herren Kranken und ihre Familien sind in meinen Gebeten“
19/03/2020

Liebe Mitbrüder und Mitschwestern, liebe Mitarbeiter, Freiwillige und Unterstützer des Malteserordens in aller Welt,

In diesem beispiellosen Moment, der mehr als 150 Nationen weltweit vereint, die sich den gleichen schwerwiegenden Herausforderungen stellen, gilt mein tiefster Dank den Assoziationen, Freiwilligen und Hilfsdiensten des Malteserordens, die zur Unterstützung der nationalen Gesundheitssysteme in mehreren der von der Covid-19-Pandemie betroffenen Länder beigetragen haben. Unser medizinisches Personal und unsere Freiwilligen helfen den älteren Menschen, die zu Hause unter Quarantäne gestellt werden müssen, indem sie regelmäßig Lebensmittel und Medikamente liefern. Außerdem werden Gesundheitsteams eingesetzt, um Tests an der Bevölkerung durchzuführen und einige mobile medizinische Einheiten zu betreuen, die für den Umgang mit dem Virus ausgerüstet sind und sich dabei strikt an die sanitären Richtlinien halten. Ihr unermüdlicher Einsatz ist ein Zeugnis der christlichen Botschaft und des Glaubens, die allen karitativen Aktivitäten des Malteserordens zugrunde liegen.

Ich möchte auch all jenen medizinischen Fachkräften, die seit dem Ausbruch des Virus rund um die Uhr arbeiten, um den von dieser Krankheit betroffenen Menschen zu helfen, meine tiefste Anerkennung aussprechen.

Jeden Tag lesen wir in den Zeitungen beunruhigende Berichte über den Zustand der Menschen, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, viele auf der Intensivstation, einige davon intubiert. Wir müssen für die Kranken beten, die durch ihre Isolation am meisten unter der Einsamkeit leiden. Unsere Gedanken gehen auch zu ihren Familien: Das Verbot, ihre Angehörigen zu besuchen oder sich gar von ihnen zu verabschieden, ist ein Schmerz, den niemand ertragen sollte, und ich möchte all jenen Menschen, die in diesem schrecklichen Zustand leben, mein Mitgefühl aussprechen. Ihnen und allen Ärzten, Krankenschwestern und

Mitarbeitern des Gesundheitswesens gilt mein Gebet und meine volle und rückhaltlose Dankbarkeit.

Mit tiefem Bedauern wurde beschlossen, die 62. Internationale Pilgerreise des Malteserordens nach Lourdes, ein besonderer Höhepunkt im Leben der Mitglieder und Freiwilligen des Malteserordens, abzusagen. Diese Entscheidung war sehr schmerzhaft.

Angesichts der sich rapide verschlechternden Situation in Frankreich wurde das marianische Heiligtum der Mutter Gottes von Lourdes zum ersten Mal seit über 160 Jahren für die Öffentlichkeit geschlossen. Ich hoffe, dass sich viele Mitglieder und Freiwillige zu der im November anlässlich des 900. Todestages unseres Gründers, des seligen Gerard, geplanten Pilgerfahrt ins Heilige Land versammeln können: Im Vertrauen darauf, dass die Welt bis dahin dieses dramatische Kapitel der Geschichte beendet haben wird.

Mit seiner mehr als 900 Jahre währenden Tradition der Hilfe für Arme und Kranke bleibt der Malteserorden den Bedürftigen und Leidenden in diesem schrecklichen Moment nahe und wird weiterhin die Hand nach den Bedürftigen ausstrecken. Ich möchte an die Worte von Papst Franziskus vor einigen Tagen erinnern: „Vereint mit Christus sind wir nie allein“, und ich erneuere den Appell des Papstes, alle zu bitten, „für die alten Menschen zu beten, die in besonderer Weise unter der inneren Einsamkeit leiden“.

Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Fastenzeit,

Fra‘ Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto