Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Fra‘ John Dunlap schreibt an Papst Franziskus zum Weltfriedenstag

Fra‘ John Dunlap schreibt an Papst Franziskus zum Weltfriedenstag
02/01/2023

Brief vom Statthalter des Großmeisters Fra‘ John Dunlap als Antwort auf die Botschaft von Papst Franziskus zum 56. Weltfriedenstag, der am 1. Januar 2023 begangen wird.

Heiliger Vater,

am Ende dieses Jahres, das für einen großen Teil der Menschheitsfamilie so schwierig und erschütternd war, bringt uns die Botschaft Eurer Heiligkeit zum Weltfriedenstag die Frucht einer tiefen und auch schmerzlichen Reflexion und lädt uns ein, sie uns zu eigen zu machen und sie, jeder mit seinen eigenen Mitteln und Möglichkeiten, als einen Weg fortzusetzen und weiterzuentwickeln, dem wir auf unseren Pfaden für 2023 folgen können.
Die Lesung der Botschaft, die wir wie jedes Jahr den mehr als 13.000 Mitgliedern des Malteserordens und den 150.000 Freiwilligen und Angestellten zur Betrachtung empfehlen, lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die primäre und wesentliche Aufgabe des Ordens: die Hilfe für die Armen und Kranken im Geist der christlichen Nächstenliebe, die jede Handlung in ein Gebet zum Herrn verwandelt.

Die Pandemie, welche die ganze Welt heimgesucht hat und die sich auch heute noch selbst in den großen und wissenschaftlich fortgeschrittenen Ländern jeglicher Kontrolle entzieht, war nicht nur eine große menschliche Tragödie, sondern auch ein unvorhergesehener und unaufhaltsamer Beschleuniger von Prozessen, die bereits im Gange waren: erhebliche und nicht immer positive Veränderungen in der Produktion und im Austausch von Gütern, in der Art und Weise, wie wir kommunizieren und mit unseren Nachbarn umgehen, im Bildungswesen und sogar in der religiösen Praxis.

Drei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie und zehn Monate nach dem Beginn der ukrainischen Tragödie fällt es uns schwer, die Folgen und Wechselwirkungen zwischen dem einen und dem anderen zu unterscheiden, aber wir können nicht umhin, gefährliche und schwerwiegende Abweichungen von einem ruhigen, ausgewogenen und gerechten menschlichen Zusammenleben festzustellen. Die großen Trends, die wir vor uns sehen, widersprechen unseren Hoffnungen, die Eure Heiligkeit so nachdrücklich geäußert und verteidigt hat: Die Ungleichheiten wachsen innerhalb der einzelnen Länder und zwischen den Nationen rapide, die Armut nimmt zu und ist weit entfernt von dem Ziel „Null Hunger“, zu dem sich die internationale Gemeinschaft vor weniger als zehn Jahren verpflichtet hat, die Produktion und der Verkauf von Rüstungsgütern nehmen Jahr für Jahr zu, und das „Sicherheitsnetz“ selbst, der Multilateralismus, in den die Menschheit so viel Hoffnung gesetzt hat, befindet sich in einer tiefen Krise.
Wir sind noch weit davon entfernt zu verstehen, wie wir mit neuen und sich schnell entwickelnden Phänomenen umgehen können, und die Lehre Eurer Heiligkeit, die Erkenntnis, dass „die vielen moralischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Krisen, die wir erleben, alle miteinander verbunden sind“, kann uns helfen, einen Weg zu finden, um die negativen Auswirkungen zu verringern und die positiven Auswirkungen der großen Prüfungen, denen die gesamte Menschheit ausgesetzt war und ist, zu verstärken.

Von der Botschaft Eurer Heiligkeit, die wir „toto corde“ und mit kindlicher Hingabe empfangen, sind wir beeindruckt von der einfachen und wesentlichen Aufforderung, die von ihr ausgeht: „Gemeinsam!“
Wir werden sie in Ehren halten und ihn im neuen Jahr in unseren Herzen bewahren.

Ich bitte Eure Heiligkeit, den Ausdruck meiner Verehrung und die des gesamten Ordens des Heiligen Johannes von Jerusalem anzunehmen, mit der Zusicherung meiner stetigen Gebete, der Gemeinschaft des Großmagisteriums und des gesamten Ordens.

Fra‘ John Dunlap