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Flüchtlingskrise in Südostasien: Rohingya fliehen zu Tausenden

Flüchtlingskrise in Südostasien: Rohingya fliehen zu Tausenden
02/06/2015

Malteser International versorgt Flüchtlinge in Indonesien und Myanmar

Tausende Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar und Armutsflüchtlinge aus Bangladesch haben sich in den vergangenen Wochen über das Meer auf die Flucht nach Indonesien, Malaysia und Thailand gemacht. Viele weitere befinden sich teils seit Wochen in völlig überfüllten Booten auf See in Not.

Malteser International, die weltweite Hilfsorganisation des Malteserordens, ist vor Ort: „Die Flüchtlinge, die hier in unserem Projektgebiet in Banda Aceh gestrandet sind, leben derzeit auf engstem Raum in einem provisorisch errichteten Flüchtlingslager in völlig überfüllten Zelten, schlafen auf einfachen Plastikplanen auf dem Boden und haben zu wenig zu essen“, berichtet Cordula Wasser, Leiterin Asien bei Malteser International. „Sie brauchen dringend Decken und Matratzen, aber auch Moskitonetze, Essen und sauberes Trinkwasser und Latrinen, damit sie wieder zu Kräften kommen und sich Malaria und weitere Infektionskrankheiten nicht ausbreiten.“

In Myanmar leben über eine Million Rohingyas. Sie sind recht- und staatenlos und werden als Muslime im mehrheitlich buddhistischen Myanmar diskriminiert und verfolgt. Allein in den vergangenen drei Jahren sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen bereits 120.000 Angehörige der Rohingya vor religiöser Verfolgung aus Myanmar geflohen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sollen sich mindestens 25.000 Menschen Richtung Südostasien aufgemacht haben. Indonesien und Malaysia haben sich bereit erklärt, rund 7.000 Bootsflüchtlinge vorübergehend aufzunehmen und zu versorgen, sofern es internationale Unterstützung gibt. Auch Myanmar hat auf dem Flüchtlingsgipfel in Thailand, an dem 17 Staaten und mehrere internationale Hilfsorganisationen teilnahmen, Bereitschaft zur humanitären Hilfe signalisiert.

Für die Flüchtlinge aus Bangladesch ist medizinische Hilfe am vordringlichsten. „Viele von ihnen sind verletzt und unterernährt oder leiden an Durchfall- und Hauterkrankungen“, so Wasser. „Besonders kritische Fälle bringen wir mit unserem im Lager stationierten Krankenwagen ins nächstgelegene Krankenhaus.“

Im indonesischen Banda Aceh versorgt der Malteserorden derzeit 433 Flüchtlinge in einem kleinen Lager mit Hygienekits, Moskitonetzen und Hygieneartikeln für Frauen sowie Zusatznahrung für Kinder, Schwangere und stillende Mütter. Darüber hinaus leistet der Malteserorden medizinische Nothilfe in einem Lager in Maungdaw/Myanmar mit derzeit 228 Flüchtlingen, die meisten aus Bangladesch. Gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation „Hati Nurani“ bereitet der Orden weitere Hilfsmaßnahmen vor

Bereits seit 2003 kümmert sich Malteser International im Norden von Rakhine um die Basisgesundheitsversorgung der muslimischen Minderheit der Rohingya.

Fotos: Malteser International