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Europäische Kommission und Malteserorden für den Schutz der heiligen Stätten

Europäische Kommission und Malteserorden für den Schutz der heiligen Stätten
08/03/2012

Präsident Barroso: Europa ist dazu berufen, den interkulturellen Dialog zu führen.

Am vergangenen 6. März hat in Brüssel das Seminar „Der Schutz der heiligen Stätten im Mittelmeerraum, ein Beitrag zum interkulturellen Dialog“ stattgefunden, das die Europäische Kommission zusammen mit dem Souveränen Malteserorden unter Mitwirkung der BEPA (Bureau of European Policy Advisers) initiiert haben.

Im Palais Berlaymont, dem Sitz der Europäischen Kommission, sind fünfzig Akademiker, Sachverständige, Vertreter religiöser Gemeinschaften und Diplomaten zusammengekommen, um die Grundsätze einer gemeinsamen Erklärung über den freien Zugang und den Schutz der heiligen Stätten zu beraten. Der Malteserorden arbeitet zusammen mit einer Expertengruppe seit 2007 an diesem Projekt.

In ihrer Eröffnungsansprache hat Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Jugend sowie Mehrsprachigkeit, hervorgehoben, dass „das Mittelmeer häufig als Wiege der Zivilisation bezeichnet wird. An seinen Küsten liegen 20 Länder und Territorien mit über 20 unterschiedlichen Sprachen und mit den drei monotheistischen Religionen. Wenn es irgendwo auf der Welt einen Ort gibt, an dem der interkulturelle Dialog eine herausragende Bedeutung hat, dann ist es der Mittelmeerraum. Ein Raum mit einem in der Welt unvergleichlichen kulturellen Reichtum, der aber auch einen hohen Preis für seine hervorgehobene Position in der Geschichte bezahlt hat“.

Der Präsident der Europäischen Kommission, Manuel Barroso, hat im Rahmen eines Arbeitsessens für die Seminarteilnehmer dem Malteserorden gedankt für „die Entschlossenheit mit der er sich seit Jahren für ein so komplexes Thema einsetzt,  wie das des freien Zugangs und Schutzes der heiligen Stätten“. Präsident Barroso äußerte sich sehr interessiert an dem Tagungsthema und erklärte, dass „Europa entschlossen ist, den interkulturellen Dialog zu fördern und dass die Europäische Kommission bereit ist, sich jeden in diese Richtung weisenden konkreten Beschluss zu eigen zu machen“.

„Wir sind überzeugt – so Jean-Pierre Mazery, Großkanzler des Malteserordens – dass den heiligen Stätten im interkulturellen Dialog eine bedeutende Rolle zukommt. Ein effizientes Schutzsystem dieser heiligen Stätten könnte auch entscheidend zur sozialen und politischen Stabilität im Mittelmeerraum beitragen. Der Malteserorden ist zuversichtlich, dass es mit der Unterstützung durch die Europäische Union, der Staatengemeinschaft, der UNESCO und weiterer internationaler Organisationen möglich sein wird, zusammen mit den Religionsgemeinschaften und den zuständigen staatlichen Organen die dazu erforderlichen Grundlinien festzulegen“.

Es folgt hier das Tagungsprogramm:

Schutz der heiligen Stätten im Mittelmeerraum, ein Beitrag zum interkulturellen Dialog
Brüssel, Berlaymont, Jean Monnet-Saal, 6. März 2012.

09.30  Eröffnung der Tagung
– Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin;
– Jean-Pierre Mazery, Großkanzler des Souveränen Malteserordens.

10.00 Einführung
Silvio Ferrari, Studienprofessor, Universität Mailand, Koordinator des Projekts über die heiligen Stätten und des interkulturellen Dialogs.

10.15  Grundsätzliches zum Schutz der heiligen Stätten
Referenten:
– Marshall Breger, Rechtsdozent, juristische Fakultät Columbus School of Law, Catholic University of America, Washington;
– Ismini Kriari, Vizerektor der Panteion Universität für poltische und soziale Wissenschaften, Athen;
– Cesare Mirabelli, Präsident emer. des italienischen Verfassungsgerichtshofs, Professor, Universität Tor Vergata, Rom;
– Abou Moussa Ramadan, Professor am Akademischen Zentrum Carmel, Haifa;
Moderator:
– Gerhard Robbers, Professor, Universität Trier.

11.45  Bedeutung der heiligen Stätten für den interkulturellen Dialog
Referenten:
– Sima Avramovic, Professor, Universität Belgrad;
– Jack Bemporad, Direktor des Zentrums für interreligiöse Verständigung (CIU);
– Yahya Pallavicini, Vizepräsident der Italienisch-Islamischen Religionsgemeinschaft (COREIS);
– Henry Quinson, Gründer der St. Paulus Bruderschaft;
Moderator:
Philippe de Schoutheete, Vertreter des Souveränen Malteserordens bei der Europäischen Kommission.

13.00  Mittagessen mit José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission
Thema: „Die Künste: heiliges Mittel für den interkulturellen Dialog“;
Diskussion mit Vertretern aus dem kulturellen Leben.

14.30  Einführung zur Nachmittagssitzung
Daniel Rondeau, Botschafter von Frankreich bei der UNESCO, Schriftsteller,
„Die sieben Schlafenden: Interkultureller Mythos des Mittelmeers“.

15.00  Das Heilige, künstlerisches und kulturelles Erbe: offene Fragen im gesamten Mittelmeerraum
Referenten:
– Mounir Bouchenaki, Sonderberater der Generaldirektion beim Internationalen Studienzentrum für Erhalt und Restaurierung von Kulturgütern (ICCROM);
– Catherine Colonna, Präsidentin des Aufsichtsrates der École du Louvre, vorm. Ministerin und Botschafterin von Frankreich bei der UNESCO;
– Vasco Graca Moura, Schriftsteller, ehem. Mitglied des Europaparlaments;
– Isabel Mota, Kuratorin der Calouste Gulbenkian-Stiftung, vorm. Ministerin;
Moderator:
Yves Gazzo, vorm. Botschafter der Europäischen Union beim Hl. Stuhl und beim Malteserorden.

16.15  Stärkung des interkulturellen Dialogs durch den Beitrag der heiligen Stätten
Referenten:
– Xavier Beauvois, Filmregisseur, „Des hommes et des dieux“ ;
– Yuri Stoyanov, Professor an der School of Oriental and African Studies (SOAS), London;
– Charles Tannock, Mitglied des Europaparlaments;
Moderator:
-Yves Gazzo, vorm. Botschafter der Europäischen Union beim Hl. Stuhl und beim Malteserorden.

17.30  Zusammenfassungen
– Jerzy Buzek, Mitglied und vorm. Präsident des Europaparlaments;
– Jean-Claude Thébault, Generaldirektor der BEPA;
– Jean-Pierre Mazery, Großkanzler des Souveränen Malteserordens.