Die 75. Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen wurde am 15. September unter dem Thema „„Die Zukunft, die wir wollen, die Vereinten Nationen, die wir brauchen; Bekräftigung unseres kollektiven Engagements für den Multilateralismus – Covid-19 durch wirksames multilaterales Handeln entgegentreten“ eröffnet. Der Abschluss ist am 29. September, die hochrangige Generaldebatte – die in diesem Jahr aufgrund der Beschränkungen der Covid-19-Pandemie hauptsächlich online stattfindet – begann am 22. September und endet am 26. September. Die führenden Politiker der Welt halten ihre Reden virtuell. In seiner Erklärung ging der Großkanzler des Souveränen Malteserordens, Albrecht Boeselager, auf das zentrale Thema des diesjährigen hochrangigen Treffens ein und erklärte: „Der Multilateralismus hat den Schutz aller Menschen, die Menschenwürde und die Religionsfreiheit gefestigt“. Anschließend warnte er jedoch vor der Gefahr einer Rückkehr zur Logik der Macht, des Nationalismus und des Populismus, die die Logik des Dialogs überlagern. „Heute mehr denn je“ – erklärte er – „muss jeder Mann guten Willens seine Stimme erheben, um die Rechte aller Menschen und aller Minderheiten, die Achtung der Menschenwürde, die internationale Zusammenarbeit und Solidarität zu garantieren“.
Der Großkanzler veranschaulichte dann den Auftrag des Malteserordens mit seiner weltweiten Präsenz und seinen langfristigen Programmen zur Unterstützung der Bedürftigen und Schwächsten in dieser besonders schwierigen Zeit. „Die Gesundheitseinheiten des Malteserordens sind seit Beginn der Notlage im vergangenen Frühjahr an der Covid-19-Front im Einsatz. Wir haben medizinische Ausrüstung und Medikamente für Krankenhäuser und Kliniken sowie Schutzkleidung für Ärzte und Krankenschwestern bereitgestellt. In vielen Ländern der Welt arbeiten wir daran, die negativen sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf die schwächeren Bevölkerungsschichten zu verringern“. Der Großkanzler erwähnte auch das „Doctor to Doctor“-Projekt, eine vom Orden organisierte Online-Tagungsreihe, die Ärzte und Gesundheitsbehörden verschiedener Länder miteinander verbindet und den Austausch über die neuesten medizinischen Erkenntnisse bei der Behandlung von Covid-19-Patienten fördern soll.
Im Hinblick auf die Entwicklung und gerechte Verteilung eines Covid-19-Impfstoffs sagte Boeselager: „Der Malteserorden teilt und unterstützt nachdrücklich die Worte von Papst Franziskus und den Appell, den der deutsche Bundespräsident Steinmeier und vier weitere Staatschefs im vergangenen März veröffentlicht haben. Wir glauben, dass eine faire, breite und schnelle Verteilung des Impfstoffs weltweit nicht nur ethisch, sondern auch aus wissenschaftlicher Sicht unerlässlich ist, um mögliche nächste Wellen der Pandemie einzudämmen“, so Boeselager.
Dies ist die erste Generalversammlung der Vereinten Nationen in der Geschichte der UNO, die „remote“ organisiert wird. Wie der Generalsekretär Antonio Guterres feststellte, ist die Generalversammlung eine „Volksdebatte, die verspricht, das größte und weitreichendste globale Gespräch zu werden, das jemals über den Aufbau der Zukunft, die wir wollen, geführt wurde“.