Der Großkanzler des Souveränen Malteserordens hat auf der 49. Sitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen gesprochen, die am Montag, 28. Februar, in Genf eröffnet wurde. „Der Menschenrechtsrat ist das einzige internationale Gremium, das sich mit allen Fragen im Zusammenhang mit dem Schutz, der Förderung und der Umsetzung der Menschenrechte befasst, und seine Arbeit ist daher von wesentlicher Bedeutung für die Lösung von Spannungen und die Förderung friedlicher Gesellschaften“, erklärte Albrecht Boeselager in einem Video, das während der Tagung ausgestrahlt wurde.
„Der Souveräne Malteserorden verfolgt mit großer Sorge den anhaltenden Konflikt in der Ukraine, der bereits einen enormen humanitären Bedarf ausgelöst und das Leben so vieler ukrainischer Bürger, Minderjähriger, Frauen und älterer Menschen beeinträchtigt hat. Der Konflikt hat zu einem enormen Strom von Vertriebenen geführt, die über die Grenzen ihres Landes Sicherheit suchen“, erklärte der Großkanzler in seiner Stellungnahme.
Seit dem Ausbruch des Krieges sind der Malteserorden und seine Assoziationen, Hilfsdienste und Freiwilligenkorps in der Ukraine und in den angrenzenden Ländern im Einsatz, um den Tausenden von Menschen, die über die Grenzen fliehen, Soforthilfe, Nahrungsmittel und psychosoziale Unterstützung zukommen zu lassen.
Der Großkanzler erklärte weiter, dass sich der Souveräne Malteserorden angesichts der anhaltenden Krisen und der auch durch die weltweite Covid-19-Pandemie verursachten Menschenrechtsverletzungen weiterhin für den Schutz der Schwächsten einsetzt, wie er es seit über neun Jahrhunderten tut. „Der Weg zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie muss die Beseitigung aller Formen von Diskriminierung beinhalten, indem das Recht auf Gesundheit und sozialen Schutz gestärkt wird, wobei der Schwerpunkt auf dem gleichberechtigten Zugang zu und der Verteilung von Impfstoffen liegt“, erklärte der Großkanzler.
Der Malteserorden setzt sich derzeit für die Achtung und den Schutz der Religions- und Weltanschauungsfreiheit für alle ein, was die Gedanken- und Gewissensfreiheit, die Freiheit, einen Glauben zu haben oder nicht, die Freiheit, die Religion oder Weltanschauung zu wechseln und die Freiheit, sich allein oder in Gemeinschaft in Gottesdienst, Religionsausübung und Lehre zu bekennen, einschließt. Zu diesem Zweck beteiligt sich der Malteserorden aktiv am Prozess der Religions- und Weltanschauungsfreiheit und an der Internationalen Allianz für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, die darauf abzielen, dieses Grundrecht sowohl in den Mitgliedsstaaten als auch in den Nichtmitgliedsstaaten durch gemeinsames Handeln im Geiste der Partnerschaft, der Zusammenarbeit und der ständigen Verbesserung zu fördern.
„Der interreligiöse Dialog und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften erleichtern auch die weltweiten humanitären Maßnahmen des Malteserordens, da wir den Wert der Zusammenarbeit mit religiösen Führern und ihrer Infrastruktur anerkennen“, fügte Boeselager hinzu.
In den letzten Monaten hat der Malteserorden bei vielen Veranstaltungen eine aktive Schlüsselrolle übernommen, vom Interreligiösen Forum der G20 im vergangenen September in Bologna bis hin zum Globalen Interreligiösen Gipfel, der im Rahmen der Expo in Dubai organisiert wurde. Darüber hinaus nahm der Orden im April 2021 gemeinsam mit dem Heiligen Stuhl an einer hochrangigen Veranstaltung in Genf zum Thema Brüderlichkeit, Multilateralismus und Frieden teil.