Das Zentrum „Bakhita empowerment“ wurde am 26. März in Lagos eingeweiht. Es ist ein gemeinsames Projekt des Malteserordens und der Kongregation der Schwestern von St. Louis zum Schutz und zur Rehabilitierung junger Frauen, die nach ihrer Rückkehr nach Nigeria Opfer von Prostitution und Menschenhandel geworden sind.
Am Ende einer feierlichen Heiligen Messe, segnete der Erzbischof von Lagos, Monsignore Alfred Martins, die „Bakhita Villa“ und all jene, die die Gründung dieses Zentrums ermöglichten und dazu beitrugen. Die Heilige Messe wurde in der Pfarrei San Ferdinando in der nigerianischen Hauptstadt in der authentischsten lokalen Tradition gefeiert.
Der Malteserorden engagiert sich für die Schwächsten und die Wahrung der Menschenwürde aktiv im Kampf gegen den Menschenhandel und zum Schutz der Opfer dieses globalen Phänomens, das sich mit der Migration verstärkt.
Mit einer schnell wachsenden Bevölkerung erlebt Nigeria eine endemische Krise des Menschenhandels unter deren Folgen insbesondere junge Frauen leiden.
Das Projekt „Bakhita Villa“ in Lagos bietet Unterstützung, Beratung und Berufsausbildung, um Frauen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu unterstützen. Die Kongregation der Schwestern von St. Louis – die seit 1996 den Menschenhandel von Frauen bekämpft – hat ein Gebäude mit einem Bungalow gekauft. Bald wird dieser renovierte und erweiterte Raum etwa 35 Frauen und Kinder aufnehmen können, die menschliche und professionelle Unterstützung bei einem Neuanfang ihres Lebens in Nigeria erhalten werden.
Am Abend der Einweihung des Zentrums, an dem die in Lagos lebenden Personen der internationalen Gemeinschaft teilnahmen, erhielt Gaby Massoud, die Hauptsponsorin der Einrichtung, die Medaille des Malteserordens „Pro Merito Melitensi“.
Laut IOM-Statistiken, der Internationalen Organisation für Migration, stammen 99 Prozent der nach Nigeria zurückkehrenden Frauen aus Libyen und Niger, praktisch keine aus Europa.
Im Jahr 2017 kehrten rund 9.600 nigerianische Frauen aus Libyen zurück, davon 4.000 Mädchen, darunter Schwangere und alleinerziehende Mütter. In 2018 erneuerte Schätzungen gehen davon aus, dass sich noch 60.000 Nigerianerinnen in Libyen aufhalten.
Um sein Engagement in diesem Bereich zu bekräftigen hat der Souveräne Malteserorden zwei neue Botschafter für die Bekämpfung des Menschenhandels eingesetzt: in Genf ist Michel Veuthey zuständig für die Überwachung und Bekämpfung des Menschenhandels; in Lagos setzt sich Romain Champierre de Villeneuve, Sonderbotschafter für Afrika, gegen Menschenhandel ein. Beide werden dazu beitragen, das Engagement des Malteserordens für die Prävention des Menschenhandels und den Schutz der Opfer durch Projekte auf lokaler und diplomatischer Ebene zu verstärken.