Die Medaille pro Merito Melitensi in Silber für das Banner der Gemeinde. Anwesend die Ministerin für Integration, Frau Kyenge.
In einer bewegenden Zeremonie ist am heutigen Vormittag dem Banner der Gemeinde Bomporto, in der Provinz Modena, die Medaille pro Merito Melitensi in Silber verliehen worden. Die Auszeichnung hat Mauro Casinghini überreicht, der Generaldirektor des italienischen Hilfsdienstes des Malteserordens (CISOM), der hier unmittelbar nach dem Erdbeben im vergangenen Jahr ein multiethnisches Aufnahmelager errichtet hat. Die außerordentliche Sitzung hat im Verdi-Theater stattgefunden. Anwesend war die Ministerin für Integration, Frau Cécile Kyenge, die an die tragischen Momente erinnert hat: „Als in der Emilia beheimatet habe ich die schrecklichsten Momente des Bebens und Nachbebens mit den Menschen hier in der Region miterlebt. Wir haben im Geiste der Zusammengehörigkeit und in größter Würde gehandelt“.
Die Ministerin hat ein besonderes Wort des Dankes an den italienischen Hilfsdienst des Malteserordens gerichtet, für seinen Einsatz und für seine Art, mit einem „Lächeln“ auch die schwierigsten Situationen unter den verschiedenen Ethnien in dem Auffanglager zu meistern. „Ich bin Ministerin für alle“ schloss Cécile Kyenge und erinnerte die Anwesenden, dass es Aufgabe des Ministeriums für Integration ist, sich „allen zuzuwenden, insbesondere jenen, die keine Stimme haben“.
Mauro Casinghini, Generaldirektor der (CISOM), hat das Banner mit der Medaille Pro Merito Melitensi in Silber ausgezeichnet und dazu ausgeführt, dass „die gemeindliche Gemeinschaft, zusammen mit der Gemeindeverwaltung, sofort in der Lage war, sich den nicht wenigen Problemen, die sich aus der dramatischen Situation ergaben, zu stellen. So konnte sie uns dabei helfen, das auf wenige Quadratmeter reduzierte soziale Netzwerk wieder zusammenzufügen, indem Häuser in Zelte und die eigene Küche in eine gemeinschaftliche Feldküche umgewandelt wurden, indem eigene Gewohnheiten in die Gewohnheiten aller aufgingen und Bande geknüpft wurden, die zuvor nicht denkbar waren“.
„Es ist dies eine Auftrag – so Mauro Casinghini weiter – der dem Malteserorden gemäß ist, weil er seit 900 Jahren niemals nachgelassen hat, ihm zu entsprechen. Ein Auftrag, den er gewusst hat, an die Erfordernisse der in Entwicklung befindlichen Gesellschaft anzupassen. Modernität in der Tradition, Nähe zu den Erfordernissen und Problemen des Lebens und häufig des Überlebens. In einem Wort: Solidariät“.
Nach dem Erdbeben vom vergangenen Jahr hat der italienische Hilfsdienst des Malteserordens in Bonporto ein Aufnahmelager für 300 Menschen eingerichtet, in dem Personen jedweder Ethnie, Religion oder Herkunft Aufnahme gefunden haben. Die Zeltstadt war bis zum 28. Oktober 2012 in Betrieb. Über siebenhundert freiwillige Helfer des Malteserordens aus ganz Italien haben den Menschen geholfen, diese schwierigen Momente zu überwinden. Um dieser aus der Not geborenen Beziehung Kontinuität zu verleihen, ist im Rahmen des Festaktes von heute Vormittag ein Verständigungsprotokoll für eine künftige Zusammenarbeit im Bereich des Zivilschutzes zwischen dem CISOM und der Gemeinde Bonporto unterzeichnet worden.