Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Die Osterbotschaft von Fra‘ Marco Luzzago: Lasst uns die Hoffnung auf Frieden bewahren

Die Osterbotschaft von Fra‘ Marco Luzzago:  Lasst uns die Hoffnung auf Frieden bewahren
15/04/2022

Liebe Ordensdamen und Confratres, liebe Freiwillige und Unterstützer des Malteserordens in aller Welt, ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes Osterfest.

Wir erleben diese Zeit, in der wir Christen die Auferstehung Jesu Christi feiern, wieder einmal mit Bestürzung angesichts der schrecklichen Nachrichten und Bilder, die uns aus der benachbarten Ukraine erreichen. Jeden Tag erfahren wir von sinnloser Gewalt: Raketen auf unbewaffnete Zivilisten, zerstörte Städte, Vergewaltigung, Folter und Mord. Das Gefühl der Ohnmacht und des Schmerzes angesichts dieser Brutalität, dieses Mangels an Menschlichkeit wächst.

Die Worte von Papst Franziskus am Palmsonntag geben uns jedoch Hoffnung und erinnern uns vor allem an die Grundsätze der Lehre der Kirche.

„Wenn man Gewalt anwendet, weiß man nichts mehr von Gott, der der Vater ist, noch von den anderen, die Geschwister sind. Man vergisst, warum man auf der Welt ist, und gelangt dazu, absurde Grausamkeiten zu begehen. Das sehen wir in der Torheit des Krieges, in dem Christus erneut gekreuzigt wird. Ja, Christus wird in den Müttern, die über den ungerechten Tod ihrer Männer und Kinder weinen, nochmals ans Kreuz genagelt. Er wird gekreuzigt in den Flüchtlingen, die mit den Kindern im Arm vor den Bomben fliehen. Er wird gekreuzigt in den alten Menschen, die zurückgelassen werden und einsam sterben müssen, in den jungen Menschen, die ihrer Zukunft beraubt werden, in den Soldaten, die ausgesandt werden, um ihre Brüder zu töten. Christus wird dort gekreuzigt, heute.“

Lassen Sie uns gemeinsam die Hoffnung für die Ukraine, aber auch für die vielen von Kriegen und internen Konflikten zerrissenen Länder – von Syrien bis Jemen, Somalia, Libyen und Äthiopien – aufrechterhalten, dass die Waffen niedergelegt werden, die Bomben nicht mehr explodieren und der Frieden voranschreitet.

Von der Pandemie bis zum Krieg in der Ukraine haben unsere Mitglieder, Freiwilligen und humanitären Helfer die vom Malteserorden vertretenen Werte der Gerechtigkeit und Brüderlichkeit mit Überzeugung und Mut in die Praxis umgesetzt. Sie sind nun innerhalb und außerhalb der Ukraine im Einsatz, um Flüchtlingen zu helfen und sie zu unterstützen. Regelmäßig erreichen mit lebensnotwendigen Gütern beladene Lastwagen die Westukraine, wo unsere Mitarbeiter mit der Verteilung betraut sind. Täglich werden Lebensmittel und Medikamente verteilt. Den Flüchtlingen, die aus ihrer Heimat geflohen sind, wird medizinische, soziale und logistische Hilfe angeboten. In den Aufnahmeländern unterstützt der Malteserorden die Flüchtlinge und hilft ihnen bei der Integration.

Mein Dank gilt all jenen, die sich in diesen Wochen persönlich aufgeopfert haben, um diese humanitäre Notlage zu bewältigen.

Es tröstet mich, an meine nächste Pilgerfahrt nach Lourdes zu denken, nachdem ich wegen der Pandemie drei Jahre lang nicht dorthin reisen konnte. An diesem heiligen Ort werde ich für den Frieden und das Zusammenleben der Völker beten, gemeinsam mit den vielen Mitgliedern und Freiwilligen, die in den ersten Maitagen an der Pilgerfahrt teilnehmen werden.

Ich appelliere noch einmal an Sie alle, für Papst Franziskus und für den Erfolg unserer Verfassungsreform zu beten.

Ich wünsche Ihnen allen und Ihren Familien ein friedliches Osterfest.