Der Großmeister des Souveränen Malteserordens, Fra´ Matthew Festing, hat am 5. Juli in Moskau in den Sälen des Kreml-Museums – zusammen mit dem Kulturminister der Russischen Föderation, Vladimir Medinsky, und der Direktorin des Museums, Yurevna Gagarina – die Ausstellung „Die Schätze des Malteserordens. Neun Jahrhunderte im Dienst des Glaubens und der Nächstenliebe“ eröffnet.
Zum ersten Mal sind in Russland über 200 Bilder, Statuen, Waffen, Uniformen, Manuskripte und einzigartige Werke, die aus den Museen zahlreicher Länder stammen, zusammengeführt und ausgestellt worden. Viele Stücke stammen aus dem Kreml-Museum, aus St. Petersburg, Gatchina und Pavlovsk. Daneben sind hervorzuheben die Leihgaben aus dem Louvre, von italienischen Museen, wie dem Palazzo Pitti in Florenz, vom Marine-Museum in Malta und der Nationalbibliothek von La Valletta sowie aus dem Besitzstand des Ordens.
Bei der Eröffnung der Ausstellung sagte der Großmeister: „Der sachkundigen Zusammenarbeit zwischen Experten der hervorragendsten kulturellen Einrichtungen unseres Kontinents ist es zu danken, dass in diesem Museum in Moskau eine bisher einmalige Zahl von Meisterwerken zusammengeführt werden konnte. Es sind Zeugnisse des historischen und künstlerischen Erbes des Malteserordens und der säkularen Einbindung der Großmeister und Ordensmitglieder in die europäische Kunsttradition. Ich bin überzeugt, dass die Pracht dieser Ausstellung eine vertiefte Kenntnis über unseren alten Orden bewirken und dem russischen Volk eine klarere Vorstellung seiner neunhundertjährigen Geschichte und seines medizinischen und humanitären Auftrags in unserer Zeit vermitteln wird“
Zu den herausragenden Stücken der Ausstellung zählen: das Gemälde von Caravaggio „Bildnis des Antonio Martelli“, das im Palazzo Pitti in Florenz aufbewahrt wird, und die Ikone der Muttergottes vom Berg Philermos – seit Jahrhunderten im Mittelpunkt der Verehrung durch die Mitglieder des Malteserordens – die, dank der Bereitschaft der Franziskaner, vorübergehend die Basilika der Porziuncola in Assisi, verlassen durfte. Aus Malta stammen die Rüstungen der Großmeister Jean de La Vallette und Alof de Wignacourt. Viele der ausgestellten Objekte, die aus den Händen namhafter europäische Meister stammen, sind nicht nur historische Erinnerungsstücke, sondern wahre Kunstschätze.
Beachtenswert sind die historischen Bande zwischen dem Malteserorden und Russland. Im Jahr 1798, nach dem Verlust von Malta, war es das Russland von Zar Paul I., das dem Orden eine neue Perspektive gegeben hat. Obwohl nicht katholischen Glaubens und ohne die rechtlichen Voraussetzungen zur Wahl zum Großmeister zu erfüllen, ist es tatsächlich Zar Paul I, der die Kontinuität des Malteserordens in einer der historisch und politisch dramatischsten Situationen seiner langen Geschichte sichert. Unter den im Kreml ausgestellten Objekten finden sich die Krone, der Dolch und das Sigel, die sich der Zar eigens für die Berufung zum Großmeister des Ordens fertigen ließ. Durch diese historische Verbindung wird das achtspitzige Kreuz – das Wahrzeichen des Malteserordens – bis zur Revolution in das Wappen des russischen Zarenreichs aufgenommen.
In einer Abteilung der Ausstellung liegt eine Dokumentation über das derzeitige medizinische und humanitäre Engagement des Malteserordens in Russland und in anderen 120 Ländern der Welt auf.
Die Ausstellung, die von der Botschaft des Souveränen Malteserordens in Russland aus Anlass des zwanzigjährigen Bestehens der offiziellen Beziehungen ausgerichtet worden ist und die unter der Schirmherrschaft des Kulturministeriums der Russischen Föderation steht, wird bis zum 9. September geöffnet bleiben.