Die fünfzig Hospitaliers des Ordens aus Europa, Amerika und Kanada sind in der vergangenen Woche in Paris zusammengekommen, um eine Bilanz der laufenden humanitären Projekte zu ziehen und um die künftigen Entwicklungen zu definieren.
Der Orden betreibt Projekte in 120 Ländern, die überwiegend von den europäischen Ordensassoziationen getragen werden. Besonders hervorgehoben wurden die medizinischen Hilfsprogramme im Libanon: während der kriegerischen Auseinandersetzungen vom vergangenen Sommer sind zwei medizinische Sozialstationen des Ordens völlig zerstört und die übrigen acht stark beschädigt worden. Z. Zt. wird am Wiederaufbau bzw. an der Wiederherstellung der durch Bomben beschädigten Einrichtungen gearbeitet und den Menschen geholfen, die wieder in ihr ziviles Leben zurückkehren wollen.
Zur Konferenz nach Paris hat die französische Assoziation geladen, die einige exemplarische Projekte betreibt. So unterhält sie beispielsweise zwei Boote auf der Seine, die als Nachtasyl für Obdachlose der Stadt eingerichtet sind und auf denen, auf Antrag der französischen Regierung, auch Menschen Hilfe und Unterstützung finden, die um politisches Asyl nachsuchen.
Die europäischen Einrichtungen des Ordens haben ihre Projekte vorgestellt. Die spanische Assoziation hat über ihre Erst-Hilfe-Einsätze anlässlich des V. Weltfamilientages im vergangenen Sommer in Valencia berichtet. Die irische Assoziation hat über die weiterhin erfolgreiche Erst-Hilfe-Ausbildung junger Freiwilliger im ganzen Land berichtet. Die italienische Assoziation hat die neuen Entwicklungen am Krankenhaus von S. Giovanni Battista in Rom vorgestellt, das auf die Behandlung von Wachkomapatienten spezialisiert ist. Die belgische Assoziation hat über ihre Arbeit mit behinderten Kindern und die Ausbildung zahlreicher freiwilliger Helfer berichtet. Die britische Assoziation hat berichtet, dass sie mittlerweile über 60 Seniorenhäuser mit einem Jahresetat von 70 Millionen Pfund betreibt. Die Schweizer berichteten über ihre Arbeit mit benachteiligten Kindern, die Ungarn über ihre Einrichtungen und Schulen für behinderte Kinder und die Österreicher und Deutschen über die Aktivitäten der Erst-Hilfe- und Ambulanzdienste mit ihren jeweiligen Ausbildungsprogrammen.
Malteser International, das internationale Hilfskorps des Ordens, hat über eine beachtliche Zunahme seiner Aktivitäten berichtet. Aus diesem Grunde erwägt man die Eröffnung eines Regionalbüros in Nord-Amerika. CIOMAL, die für die Bekämpfung der Lepra zuständige Organisation des Ordens, hat über seine laufenden Projekte berichtet und dabei besonders die erfolgreichen Projekte in Kambodscha hervorgehoben, wo den Kranken mit Beistand, Pflege und Rehabilitation geholfen wird.
Dieses Jahrestreffen gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und Anregungen für die laufenden Einsätze zu besprechen, um Armen und Kranken in vielen Ländern der Erde zu helfen.