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Die ärzte von Malteser International in haiti: „wenig hoffnung für die schwer verletzten kinder“

Die ärzte von Malteser International in haiti: „wenig hoffnung für die schwer verletzten kinder“
18/01/2010

Verteilung von Lebensmittel und Medikamenten in fünf Lagern in der Umgebung von Port-au-Prince.

“Gestern haben wir mit Erfolg ein zehnjähriges Mädchen operiert, das nicht sehr schwer verletzt war. Aber für Kinder mit schwereren Verletzungen bestehen wenig Hoffnungen”. Das berichtet einer der drei Ärzte von Malteser International, Dr. Klaus Runggaldier, der am vergangenen Sonntag in der haitianischen Hauptstadt eingetroffen ist. Hier hat sich nach dem Erdbeben, das eine schwere humanitäre Krise in einem Land ausgelöst hat, in dem bereits vor dem Beben 80% der Bevölkerung mit einem Dollar am Tag ums Überleben gekämpft hat, das Hilfskorps des Malteserordens mit den internationalen Hilfsmannschaften zusammengetan.

Seit Sonntag arbeiten die drei Ärzte von Malteser International ohne Unterbrechung im Krankenhaus “Hl. Franz von Sales”, das im Zentrum von Port-au-Prince liegt. Nach Runggaldier ist die Lage nach wie vor extrem schwierig, aber es wird alles unternommen, um die medizinische Situation zu verbessern. Dank der guten Beziehungen der haitianischen Ärzte von Malteser International, verfügt das Team jetzt über einen Jeep und örtliche Kommunikationsmittel.

Mit Hilfe der Partnerorganisation COTEDO der Dominikanischen Republik hat Malteser International jetzt mit der Verteilung von Lebensmittel und Medikamenten in fünf Auffanglager und Notfallstationen in der Umgebung von Port-au-Prince begonnen. So können mehrere tausend Überlebende des Bebens mit ersten Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden: COTEDO wird außerdem auch ein aus 25 Personen bestehendes Ärzteteam in die Region entsenden.

Das Ordenskrankenhaus Sacré Coeur im Norden des Landes hat inzwischen seine Aufnahmekapazität erreicht: die schwerer Verletzten werden mit Hubschraubern zum Krankenhaus geflogen. Die Ärzte des Malteserordens mussten inzwischen bestätigen, worüber in den vergangenen Tagen internationale Helfer berichteten: mangels ausreichender medizinischer Ausrüstung sehen die Chirurgen in den meisten Fällen keine andere Möglichkeit, als Arme und Beine zu amputieren, auch wenn es sich nur um Frakturen handelt.

In der Zentrale in Köln ist Malteser International jetzt dabei, einige Mitarbeiter aus dem Team in Haiti abzulösen. Von den Ordensassoziationen der Vereinigten Staaten werden Chirurgen und Anästhesisten haitianischer Herkunft sowie voraussichtlich Allgemeinmediziner und Gynäkologen entsandt werden. Sie sollen in den nächsten Tagen in Port-au-Prince eintreffen.