Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Die aktivitäten des katastropheneinsatzcorps des Malteserordens in der Irakkrise

Die aktivitäten des katastropheneinsatzcorps des Malteserordens in der Irakkrise
19/05/2003

Frau Anne Broquet und Graf Alain de Parceveaux werden die verantwortlichen Leiter dieser Mission sein, die aus drei Mitgliedern der französischen Assoziation und fünf Mitarbeitern der libanesischen Botschaft des Ordens besteht. Das Team wird dringend erforderliche Medikamente, medizinische Geräte und einen Generator mitbringen. Außerdem wird eine mobile Krankenstation für die ländliche Bevölkerung in der Region um Bagdad mitgebracht.

Die deutschen Malteser des ECOM werden ihre Aktivitäten auf die Gesundheitszentren der Städte Erbil, Kirkuk, Kifri und Makhmour konzentrieren. Einige dieser Zentren, die ca. 50 bis 100 Patienten täglich betreuen, sind sofort mit dringend benötigten Medikamenten aus der ersten für den Nordirak bestimmten Hilfslieferungen versorgt worden.

Aufgabe des ECOM wird es sein, vier Gesundheitszentren in Kifri, Erbil und Makhmour einzurichten und mit Medikamenten, medizinischen Gerätschaften und Laboreinrichtungen auszustatten, um Diagnostik und Pflege zu verbessern.

Mittelfristig ist geplant, die medizinische Versorgung der Frauen in den kurdischen Gebieten zu verbessern. Sämtliche Programme werden in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen kurdischen und türkischen Organisationen durchgeführt.

DIE HUMANITÄRE SITUATION

Eine der dringendsten Aufgaben im Irak, die mit höchster Priorität angegangen werden muss, ist die Wiederherstellung der allgemeinen Sicherheit. Es handelt sich hier nicht so sehr um ein Zuzugsproblem, sondern vielmehr um ein Problem landesinterner Migration. Gut organisierte Überfälle und Plünderungen werden vor allem von der Hauptverbindungsstrecke zwischen Amman und Bagdad gemeldet. Allgegenwärtig ist außerdem im ganzen Land das Minenproblem. Die urbanen Bereiche sind davor jetzt zwar einigermaßen sicher, aber nicht so die ländlichen Gebiete. Der dringende Bedarf für das Land läßt sich wie folgt zusammenfassen: Sicherheit, Entlöhnung, Infrastruktur, Elektrizität, Abfallbeseitigung. Alles Mängel, die auf eine jahrelange Mißwirtschaft der Regierung zurückzuführen sind.

In Bagdad finden täglich Zusammenkünfte zur Koordinierung der Hilfsmaßnahmen statt. Aber die Bereitschaft zu humanitärer Hilfe war nie sonderlich ausgeprägt und geht spürbar zurück.

Vorläufig liegt noch keine wirkliche Notlage vor. Dringend ist jedoch der Wiederaufbau. Bis jetzt werden lediglich Regierungsgebäude wieder instand gesetzt, statt der zivilen Gebäude, was nötiger wäre.

An Lebensmitteln fehlt es vorläufig nicht, weil die Bevölkerung es gewöhnt ist sparsam mit den zugeteilten Rationen umzugehen. Beim ECOM weiss man sehr wohl, dass das Programm „Öl für Nahrungsmittel“ im September 2003 ausläuft. Wenn bis dahin kein neues Programm aufgelegt wird, könnte es zu Engpässen bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln kommen mit weitreichenden Auswirkungen in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen.