In diesem Jahr widmet die WHO den Weltgesundheitstag dem Thema Diabetes.
Jedes Jahr sterben fast 3 Milionen Menschen verfrüht an dieser Krankheit. Diabetes wird, nach Angaben der Organisation, ab 2030 eine der sieben Haupttodesursachen sein.
Diese Krankheit breitet sich besonders schnell in Entwicklungsländern aus. „Im Allgemeinen stehen den Mitarbeitern im Gesundheitswesen in einkommensschwachen Ländern nicht diegleichen Technologien zur Diagnose und Behandlung von Diabetes zur Verfügung“, fasst es ein Bericht der WHO anlässlich des Weltgesundheitstages zusammen.
Seit zwei Jahren weitet der Malteserorden seine Tätigkeit im Gesundheitswesen auch auf die Bereiche chronische, nichtübertragbare Krankheiten, kardiovaskuläre Krankheiten, Tumore, Atemwegserkrankungen und Diabetes aus. „In den nächsten 15 Jahren werden übertragbare Krankheiten (wie Malaria, Tuberkulose, HIV), welche in Zentral- und Westafrika die Haupttodesursache in den Familien sind, durch chronische, nichtübertragbare Krankheiten ersetzt werden“, erklärt Doktor Guyon, leitender Arzt des Malteserordens Frankreich. „Durch die Fortschritte im Gesundheitswesen und eine alternde Bevölkerung werden die Länder des Südens, insbesondere in Afrika südlich der Sahara, eine epidemologische Veränderung erfahren. Dieser Herausforderung müssen sich die Krankenhäuser des Malteserordens stellen.“
Das betrifft das Krankenhaus “Saint Jean de Malte” in Njombé, Kamerun. Hier wurden einige Entwicklungslinien hinzugefügt, um chronische Krankheiten besser behandeln zu können: Spezialisierung des medizinischen Personals, Verbesserung der technischen Plattform und Qualitätsstandards, welche die Hygiene berücksichtigen. Im Krankenhaus sind seit kurzem Geräte im Einsatz, welche die Bestimmung von Glykohämoglobin erlauben. Das ermöglicht wiederum, den Behandlungserfolg oraler Diabetes-Medikamente zu überprüfen. Zudem wird das Krankenhaus bald Screening-Tage für arterielle Hypertonie und Diabetes organisieren, von denen zunächst die Mitarbeiter und ihre Familien und dann auch die Patienten profitieren werden.
In Palästina wurde eine weitere Initiative ins Leben gerufen: die Entbindungsstation des Krankenhauses „Zur Heiligen Familie” hat eine Diabetes-Abteilung für Schwangere eingeweiht. Der Malteserorden Frankreich reagiert damit auf eine der Herausforderungen der Jahrtausendwende, den Mutterschutz zu verbessern. Die Klinik bietet Diabetes-Patientinnen auch eine Behandlung und eine klinische Nachsorge an, um ein Leben mit der Krankheit zu erleichtern. Unser medizinisches Personal instruiert die Patientinnen, wie der Blutzuckerspiegel im Blut zu messen ist, wie man die Ergebnisse bewertet und den Monitor benutzt. Die Patientinnen werden auch in Fragen zu gesunder Ernährung geschult und dafür sensibilisiert, wie wichtig sportliche Aktivitäten zur Senkung des Blutzuckerspiegel sind. Ziel ist es, den von Schwangerschaftsdiabetes betroffenen Frauen die Angst vor der Krankheit zu nehmen und sie gleichzeitig zu ermutigen, die Krankheit selbst, von zu Hause aus, zu kontrollieren.