Nach den jüngsten Erkenntnissen hat das Virus über 1.900 Menschen in Westafrika getötet
Am vergangenen 2. September ist in Monrovia, in Liberia, das vom Souveränen Malteserorden zusammengestellte Ebola-Kit mit medizinischer Ausrüstung und Gesundheitsartikel eingetroffen. Es handelt sich vor allem um Materialien und notwendige Gerätschaften zum Schutz und hygienischer Vorsorge der Bevölkerung, des ärztlichen Personals in den Krankenhäusern und zur Betreuung der Patienten. Dazu gehören u. a. Testgeräte und Medikamente, Mittel zur Wasseraufbereitung, Desinfektionsmittel, Seifen, steriles Verbandsmaterial, Fiebermesser.
Diese Lieferung wurde finanziert vom Global Found for Forgotten People (eine Einrichtung des Malteserordens deren Aufgabe es ist, Spendengelder für die humanitären Projekte des Ordens bewerben), der von Ordre de Malte France getragen wird. Sie wurde Ende Juli in Rom beschlossen anlässlich der Zusammenkunft der liberianischen Botschafter in Italien und beim Souveränen Malteserorden mit dem Großhospitalier Dominique de la Rochefoucauld-Montbel.
„Diese erste Lieferung ist das Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Regierung von Monrovia, die gegen die Ebola-Epidemie ankämpft“, sagte der Botschafter des Malteserordens in Liberia, Pier Luigi Nardis. „Wir sind in diesen Tagen dabei, die Möglichkeiten weiterer Hilfsleistungen auszuarbeiten, um in dieser Situation bestehen zu können, die sich in gesundheitlicher und humanitärer Hinsicht von Tag zu Tag verschlimmert“.
Seit die Weltgesundheitsorganisation vor einem Monat, am 8. August, die Epidemie zu einem „allgemeinen Gesundheitsnotfall von internationaler Bedeutung“ erklärt hat, bleibt die Situation in den betroffenen Ländern unverändert kritisch. Allein in Monrovia, der Hauptstadt von Liberia, reichen die Betten in den Krankenhäusern nicht mehr aus und die Zahl der Patienten steigt kontinuierlich an. Man rechnet, dass in Westafrika von den bisher 3.500 als infiziert gemeldeten Personen 1.900 gestorben sind.
Nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation könnten an die 20.000 Personen an dem Virus erkranken bis die Epidemie endgültig besiegt ist.
Der Souveräne Malteserorden ist schon seit mehreren Jahren in Liberia engagiert, wo er das Leprahaus von Ganta unterhält, an der Grenze zu Guinea, das von der Schwesternschaft der Consolata-Missionarinnen geführt wird. In den letzten Jahren konnten die humanitären Aktivitäten verstärkt werden, dank eines 2011 zwischen der Republik Liberia und dem Souveränen Malteserorden im Gesundheitsbereich unterzeichneten Kooperationsabkommens.
Dank der Zusammenarbeit mit der nationalen Regierung unterhält die französische Assoziation des Malteserordens Kliniken, fördert Früherkennungs- und Aufklärungsprogramme auch in Guinea Conakry, wo, nach Ansicht von Experten, der Ebola-Virus Anfang 2014 ausgebrochen ist und von wo er sich in die angrenzenden Länder ausgebreitet hat.