Die Tradition, das Hochfest des heiligen Johannes des Täufers in der Kirche Santa Maria in Aventino – innerhalb des Komplexes der Magistralvilla in Rom – zu feiern, wurde aufrechterhalten. Am Morgen des 24. Juni nahm der Interims-Statthalter, Fra‘ Ruy Gonçalo do Valle Peixoto de Villas Boas, zusammen mit Mitgliedern des Souveränen Rates an der Heiligen Messe teil, die von Kardinal Giovanni Angelo Becciu zelebriert wurde.
Die Vorschriften über die Entfernung zwischen den Menschen – erlassen, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden – machten es in diesem Jahr unmöglich, dass das gesamte beim Souveränen Malteserorden akkreditierte diplomatische Korps anwesend sein konnte. Der Dekan des Diplomatischen Korps, der Botschafter von Kamerun, Antoine Zanga, nahm stellvertretend an der Messe teil.
In seiner Predigt erinnerte Kardinal Becciu zunächst an Großmeister Fra‘ Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto, den Gott am 29. April dieses Jahres zu sich gerufen hatte. Im Hinblick auf die Gestalt des heiligen Johannes des Täufers betonte der Kardinal: „Wie Johannes sind wir aufgerufen, Jesus Christus in den Mittelpunkt unseres persönlichen und gemeinschaftlichen Lebens, in die Mitte unseres humanitären und sozialen Engagements zu stellen“. Leider“, so fuhr er fort, „gewinnt in unserer Zeit in vielen Fällen die Eile: Man hat nicht mehr die Geduld, in der Wüste anzuhalten, in Stille innezuhalten, den Wunsch nach eigener Läuterung zu pflegen; man will alles und sofort mit dem Risiko zu Improvisieren, mit dem Mangel an tiefer Meditation und wenig innerer Kraft.
Die Seinsweise von Johannes dem Täufer“, betonte Kardinal Becciu, „zeigt uns die Seinsweise der Kirche, von uns, die wir Kirche sind, ja sogar von uns, die wir uns rühmen, dem Malteserorden anzugehören. Den Bedürftigsten zu helfen, sich um die Kranken zu kümmern und die schwächsten Bevölkerungsschichten zu unterstützen, ist keine Selbstdarstellung oder Aktionismus, sondern Verkündigung und Zeugnis der barmherzigen Liebe Gottes zu jedem Geschöpf“.
Am Ende der Messe begrüßte der Interims-Statthalter Kardinal Becciu, den Prälaten des Malteserordens, Mgr. Jean Laffitte, den Botschafter von Kamerun und die anwesenden Gäste in den Gärten der Villa.
Das Patronatsfest wurde von den Großprioraten, Assoziationen, Botschaften und Hilfsorganisationen des Malteserordens auf fünf Kontinenten gefeiert.