Der Großmeister des Malteserordens, Fra’ Matthew Festing, hat am 23. April die beiden Zeltstädte von Poggio di Roio und San Felice d´Ocre besucht, die das italienische Hilfskorps des Malteserordens (CISOM) in der vom Erdbeben betroffenen Region von L´Aquila errichtet hat.
Bei strömenden Regen ist der Großmeister gegen 16 Uhr in Poggio di Roio eingetroffen, wo derzeit 700 Evakuierte untergebracht sind. Hier hat er mit einigen Geschädigten gesprochen und sich bei den freiwilligen Helfern des Ordens über die medizinischen und humanitären Maßnahmen erkundigt, die in diesen Wochen unter der logistischen Leitung des italienischen Zivilschutzes durchgeführt worden sind. Anschließend hat der Großmeister die kleine Kapelle besucht, in der die alte hölzerne Muttergottesstatue aufgestellt ist, die aus der kleinen Kirche von Poggio di Roio gerettet werden konnte. Danach hat er die in den beiden Zeltstädten eingerichteten Arztzentren aufgesucht, die in den ersten Tagen in hunderten von Fällen ärztliche Hilfe geleistet haben, und sich mit einigen der jüngeren Zeltbewohner unterhalten.
Schon in den frühen Morgenstunden des 6. April waren 67 freiwillige Helfer des CISOM (Ärzte, Krankenpfleger und besonders ausgebildete Rettungshelfer) im Erdbebengebiet eingetroffen. Eine Zeltstadt ist in Poggio di Roio errichtet worden und eine weitere für 275 Menschen in San Felice d´Ocre. Seit dem 8. April werden in den beiden Zeltlagern etwa 2000 Mahlzeiten täglich ausgeteilt. Im Auftrag des Zivilschutzes wird das CISOM die Verantwortung für die beiden Zeltstädte für die gesamte Dauer des Notfalls tragen, der sich voraussichtlich über den Sommer hinziehen wird. Aus diesem Grunde hat Fra’ Festing bei seinem Besuch den Bewohnern der beiden Zeltstädte zugesagt, sich persönlich um den weiteren Fortgang der humanitären Hilfsleistungen zu kümmern, die der Orden derzeit erbringt und die in den kommenden Monaten weiter erforderlich werden.
Mit seinem Besuch hat der Großmeister seine persönliche Nähe zu den Opfern des Erdbebens bekundet, denen die ganze Fürsorge des Malteserordens schon in den ersten Stunden nach der Katastrophe gegolten hat. Am vergangenen 15. April hat der Großhospitalier Albrecht von Boeselager, als Minister für das Gesundheitswesen und internationale Zusammenarbeit des Ordens, das Katastrophengebiet aufgesucht.