Zentrales Thema der Gespräche waren die Rettungsaktivitäten nach den jüngsten Erdbeben in Mittelitalien, die Rettung von Migranten auf See, die Situation im Mittleren Osten und die Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden
Der Großmeister des Souveränen Malteserordens, Fra’ Matthew Festing, wurde am heutigen Vormittag vom Präsidenten der italienischen Republik, Sergio Mattarella, empfangen. In Begleitung des Großkanzlers, Albrecht Boeselager, und des Großhospitaliers, Dominique de La Rochefoucauld-Montbel, wurde die Delegation des Malteserordens mit militärischen Ehren begrüßt, in deren Anschluss sich der Präsident und der Großmeister zu Gesprächen zurückzogen.
Auftakt der Gespräche waren die Rettungsaktionen sowie der medizinisch-psychologische Beistand des Malteserordens in Amatrice am Tag nach den Beben des vergangenen 24.August sowie die unverzügliche Entsendung von Freiwilligen gestern Nacht, nachdem die Beben in den Marken und in Umbrien wahrgenommen worden waren. Präsident Mattarella konnte darüber informiert werden, dass ein erstes Team von Freiwilligen bereits in der Nacht eine Ortsbesichtigung in Camerino hat durchführen können und dass sich am heutigen Morgen weitere Freiwillige aus Umbrien in der Koordinierungsstelle in Norcia einfanden, welche von der Region Umbrien mit Unterstützung des Italienischen Hilfskorps des Malteserordens geführt wird. In Amatrice wurde unterdessen der „Palazzetto dello Sport“ unter Federführung des Malteserordens wiedereröffnet, um diejenigen zu beherbergen, deren Häuser zwar schon wieder als begehbar klassifiziert worden waren, die jedoch nicht zu Hause nächtigen wollten.
Ein weiterer Themenpunkt der Gespräche waren die laufenden Rettungsaktivitäten der Mediziner und Rettungshelfer des Italienischen Rettungshilfekorps des Malteserordens, bei denen die Bergung von Flüchtlingsbooten im Vordergrund steht. Präsident Mattarella dankte dem Großmeister für diesen wichtigen Beitrag des Malteserordens. In Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz und dank der in der Vergangenheit mit der Italienischen Republik unterzeichneten Kooperationsverträge garantiert der Orden zeitnahe und grundlegende humanitäre Maßnahmen.
Im Zentrum der Gespräche stand auch die heikle humanitäre Situation in Lybien und die äußerst schweren Konflikte im Mittleren Osten. Besondere Sorge wurde im Hinblick auf die syrische und irakische Bevölkerung laut. Der Großmeister schilderte die laufenden Aktivitäten im Bereich des Internationalen Hilfswerkes des Malteserordens, Malteser International. Mit einer mobilen medizinischen Einheit unterstützt das Personal von Malteser International die Bevölkerung, die aus Mosul flieht. In den nächsten Tagen wird eine neue mobile Einheit in der Region Dohuk im Nordirak ins Leben gerufen, um so der steigenden Zahl von Flüchtlingen zu helfen.
Der Malteserorden Italien leitet ein Krankenhaus in Rom und 14 medizinische Zentren im ganzen Land, die sich auf die Behandlung von Diabetes spezialisiert haben. Die Mitglieder und Freiwilligen sind aktiv in die sozialen Aktivitäten, wie z.B. die Essensausgabe an Personen in Not, eingebunden. Das Militärische Hilfskorps des Malteserordens nimmt an den internationalen Einsätzen zur Friedenssicherung und bei Rettungseinsätzen im Fall von Naturkatastrophen teil.