Über 300 Mitglieder des Malteserordens begrüßten Großmeister Fra’ Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto bei seinem ersten offiziellen Besuch des Großpriorats von der Lombardei und Venedig.
Niemand hatte je eine Großprioratskirche so voll erlebt wie am Sonntag, dem 23. September. Viele fanden keinen Sitzplatz und mussten den gesamten Gottesdienst lang stehen. Aber schließlich hatte der Großmeister als Großprior von der Lombardei und Venedig in den Jahren 1994 bis 1999 ja auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Davon kündeten viel freundliches Händeschütteln, viele liebevolle Umarmungen und Erinnerungen an die gemeinsam verbrachten Jahre.
Am Ende der Messe, die vom Großkaplan des Großpriorats, Msgr. Marco Navoni, zelebriert wurde, ergriff der Großmeister das Wort und musste zugeben: „Heute, da ich mit Ihnen allen hier zusammen bin, kann ich meine Gefühle einfach nicht verbergen. Nach so vielen Jahren kehre ich in den Palazzo Malta, den Sitz des Großpriorats von der Lombardei und Venedig, zurück. Die Zeit damals in Venedig mit Reisen, Delegationsbesuchen und den Werken dieses Großpriorats gehört zu meinen liebsten Erinnerungen“.
Der Großmeister erinnerte die Ordensmitglieder daran, dass „unsere Mission ein kostbares Geschenk ist. Es wurde uns vermacht und wir müssen in der Lage sein, es an kommende Generationen weiterzugeben. Tuitio Fidei und Obsequium Pauperum müssen in unseren Herzen wachsen und gedeihen“. Darüber hinaus wies Fra’ Giacomo Dalla Torre einmal mehr auf die Wichtigkeit stetiger Weiterbildung für alle Mitglieder hin und forderte die Anwesenden auf „ihre Anstrengungen zu verstärken und ihr Engagement zu verdoppeln, denn die Welt von heute hat ein dringendes Verlangen, das Wort Gottes zu hören, und braucht unbedingt Menschen, die Armut und Leid zu lindern vermögen“.
Der dreitägige Besuch des Großmeisters in Venedig
Am Freitagnachmittag besuchte der Großmeister in Begleitung des Prokurators Clemente Riva di Sanseverino und der Führungsspitze des Großpriorats den Pavillon des Heiligen Stuhls auf der 16. Internationalen Architekturbiennale, der einer neuen und fruchtbaren Union von Architektur und Glauben gewidmet ist. Danach besuchte er ein Konzert des Violinisten Fabrizio von Arx in der Basilika von San Giorgio Maggiore.
Am Samstagmorgen besuchte der Großmeister eine von Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rats für Kultur, zelebrierte Messe in der Basilica di San Marco mit einer Gruppe von Müttern, die das tragische Schicksal vereint, eine Tochter oder einen Sohn verloren zu haben – ein besonders bewegender Moment.
Anschließend wurde der Großmeister von Msgr. Francesco Moraglia, Patriarch von Venedig und Kaplan Conventual-Großkreuz des Ordens, zu einem freundlichen Gespräch empfangen.