Der Gesundheitsminister der Republik Liberia, Walter T. Gwenigale, ist heute vom Großkanzler des Souveränen Malteserordens, Jean-Pierre Mazery, im Magistralpalast in Rom empfangen worden. Im Rahmen der Begegnung – an der auch der Botschafter des Malteserordens in dem ostafrikanischen Staat, Pierluigi Nardis, teilgenommen hat – haben die beiden Minister die schwierige Gesundheitssituation in Liberia erörtert, das in den letzten Jahrzehnten von zwei Bürgerkriegen verwüstet worden ist – der letzte 2003 beendet – die die Wirtschaft des Landes zerstört und Hunderttausende zu Flüchtlingen gemacht haben.
Im Mittelpunkt der Gespräche stand insbesondere der dramatische Mangel an ärztlichem Personal, um der durch Tuberkulose und Lepra verursachten Notlage Herr zu werden. Die Lepra ist in der Tat noch sehr verbreitet, vor allem wegen der extremen Armut und der mangelhaften Hygiene in vielen Teilen des Landes. Deshalb richten sich die Anstrengungen der Regierung in Monrovia auf den Aufbau des medizinischen Dienstes durch Ausbildung von spezialisierten Ärzten und Krankenpflegern, die nicht nur in der Lage sind die Leprakranken zu pflegen sondern auch die Krankheit schon in ihrer frühesten Phase zu diagnostizieren. Die heutige Begegnung bot Gelegenheit, über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen der Regierung in Monrovia und dem Malteserorden zu beraten mit dem Ziel, spezialisiertes ärztliches Personal im Ausland heranzubilden.
Der Besuch von Minister Gwenigale in Italien fällt mit dem 60ten Welttag der Leprakranken zusammen. Am Freitag, 25. Januar 2013, lädt die Botschaft des Souveränen Malteserordens bei der Republik Liberia unter dem Logo „Lepra: Plage oder Krankheit? Medizinisch-epidemisches Profil. Soziale, politische und humanitäre Aspekte“ zu einer ethisch-wissenschaftlichen Begegnung ein. An der Veranstaltung wird auch der italienische Gesundheitsminister, Renato Balduzzi, teilnehmen sowie Ärzte, Professoren und Spezialisten.