Malteser International bietet Erholungskuren für die Einwohner von Sange an und führt
Am vergangenen 2. Juli ist ein aus Tansanien kommender Tanklastzug, vermutlich infolge überhöhter Geschwindigkeit, umgestürzt. Das auslaufende Benzin hat sich über die Straße von Sange, einem kleinen Dorf im Osten der Demokratischen Republik des Kongo, ergossen und entzündet. Es folgte eine fürchterliche Explosion, durch die sämtliche in der Nähe befindlichen Häuser und ein Kino zerstört wurden, in dem zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Menschen ein Spiel der Fußballweltmeisterschaft verfolgten. Tragische Bilanz: über 230 Tote, darunter über 60 Kinder, und 200 Schwerverletzte.
Malteser International – das internationale Hilfskorps des Malteserordens – hat sich mit einem psycho-sozialen Programm der Überlebenden angenommen und hilft bei der Bewältigung der Traumatisierung, der Verletzungen und der Trauer über den Tod von Angehörigen und Freunden. Das Projekt – finanziert von ECHO, der für humanitäre Hilfen zuständigen Stelle der Europäischen Kommission – wird in Zusammenarbeit mit der einzigen psychiatrischen Klinik in Süd-Kivu, dem Zentrum SOSAME in Bukavu, realisiert.
Ausbildungskurse für das Krankenhauspersonal und die Mitarbeiter des Sozialdienstes zur Behandlung der posttraumatischen Stress-Symptome durch. Die Zielsetzung ist durch die Gesundheitssituation vorgegeben, hat aber auch eine erzieherische Komponente: die bäuerliche Bevölkerung ist davon überzeugt, dass Dämonen und die Geister der Verstorbenen die Urheber der posttraumatischen Belastungen sind. Die Fälle psychologischer Belastungssymptome nehmen mit dem Ablauf der natürlichen Trauerzeit zu, wenn den Menschen der Verlust der eigenen Angehörigen bewusst wird.