Souveräner Ritter- und
Hospitalorden vom Hl. Johannes zu
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Delegation des Malteserordens besucht italienischen Flugzeugträger Garibaldi

Delegation des Malteserordens besucht italienischen Flugzeugträger Garibaldi
21/11/2016

Der Großkanzler des Malteserordens, Albrecht Boeselager, hat in Begleitung einer Delegation den Flugzeugträger Giuseppe Garibaldi der italienischen Marine besucht, der am vergangenen 16.November vor der Küste Siziliens ankerte. Der Kreuzer ist das Flaggschiff der europäischen Operation Sophie, welche seit 2015 als Antwort auf die Bedrohung durch das zunehmende Schleuser-Geschäft entlang der Migrationsrouten über Libyen, lanciert wurde. Die Mission Sophie sieht eine direkte Beteiligung von 25 Mitgliedsstaaten und mehr als 2.200 Soldaten vor.

Im Verlauf des Besuchs konnte der Großkanzler auch das Einsatzzentrum des Schiffes besuchen und erhielt Einblicke in die Methoden und Regularien, die bei der Bekämpfung von Menschenhändlern, Schmugglern und bei Embargo-Einsätzen gegen Waffentransporte übers Mittelmeer täglich zum Einsatz kommen.

Der Admiral der Division, Enrico Credendino, leitet die Operation Sophia und erläuterte deren Aufgaben und Ziele des Mandats, das bis Ende Juli 2017 verlängert wurde. „Der Schwerpunkt der Mission sieht die Umsetzung systematischer Bemühungen vor, um die Hilfsmittel und Quellen der Schleuser, die sie bei der Verschiebung von Menschen auf dem Mittelmeer nutzen, zu beseitigen und dadurch weitere Tote im Mittelmeer zu vermeiden.“ Eine weitere, interessante Entwicklung der Operation ist seit vergangenen Oktober die Ausbildung der ersten 78 Offiziere und Unteroffiziere der Küstenwache und der libyschen Marine. Ziel ist es, sie mit den nötigen Knowhow der Küstenpatrouille auszustatten und so die Sicherheit in den libyschen Gewässern und die Möglichkeiten der Rettungshilfe zu verbessern, um mehr Menschenleben auf See retten zu können.

Der Großkanzler erinnerte an den Einsatz des Malteserordens auf den Schiffen der Küstenwache, der Guardia di Finanza (ital. Zollbehörde) und der italienischen Marine. Seit 2008 leisten die Freiwilligen des Italienischen Rettungskorps im Mittelmeer medizinische Betreuung und Ersthilfe für die Flüchtlinge auf See. Durch diesen Einsatz konnten von Dezember 2015 bis März 2016, als der Strom von Migranten und Flüchtlingen aus der Türkei seinen Höhepunkt erreichte, mehr als 55.000 Menschen gerettet werden. Die Mission wurde daraufhin auch auf die Ägäis ausgedehnt.

Im Verlauf des Besuchs fand der Großkanzler, der von Stefano Ronca, dem Generalsekretär des (ital.) Auswärtigen Amtes und Botschafter des Souveränen Malteserordens bei der Italienischen Republik begleitet wurde, Gelegenheit, die diplomatischen Einsätze des Malteserordens für das Mittelmeers zu erläutern: Teil dessen seien Gesprächen mit libyschen Vertretern der neuen libyschen Institutionen, die der Stabilisierung des Landes dienten, die Anwendung von Menschenrechten und die Suche nach einer Lösung im Management der Migrationsströme auf libyschem Gebiet.

Im Verlauf des Besuchs wurden auch weitere Bereiche und Möglichkeiten der Zusammenarbeit in Erwägung gezogen.