Die ersten elf Militärärzte im Offiziersrang des Militärkorps der Assoziation der italienischen Ritter des Malteserordens, die an Friedensmissionen außerhalb des italienischen Staatsterritoriums teilnehmen werden, sind ernannt worden. Ihre Aufgabe wird es sein, die Zivilbevölkerung medizinisch mit Spezialbehandlungen zu versorgen.
Das Verteidigungsministerium hatte sich für eine Beteiligung des Militärkorps an den humanitären Einsätzen zur Erhaltung des Friedens in den Krisenregionen ausgesprochen.
Vorgesehen ist ein Auslandsaufenthalt von mindestens 45 Tagen. Die Militärärzte werden insbesondere Ausbildungsmaßnahmen und Schutzimpfungen durchführen.
Das italienische Comando Operativo di Vertice Interforze (C.O.I.) verfügt für die zweite Jahreshälfte 2004 über ein Programm zur medizinischen Versorgung nach dem Abzug der Streitkräfte, in dem die Spezialisierung und die Einsatzmöglichkeit jedes freiwilligen Arztes festgelegt ist.
Sämtliche Offiziere haben den Wunsch geäußert, sich an den Hilfsmaßnamen für die Bevölkerung unter der Fahne des Malteserordens zu beteiligen.
Geschichtliche Anmerkung
Die Gründung des Militärkorps der italienischen Assoziation des Malteserordens geht auf den 29. Januar des Jahres 1877 zurück. Gründungszweck war die medizinische Versorgung der Kranken und Kriegsverwundeten.
Das schwere Erdbeben in der Region Kalabrien-Sizilien vom Dezember 1908 war die eigentliche Feuertaufe für das Militärkorps, das seine gesamten ihm zur Verfügung stehenden Hilfsmittel zur Linderung der Notlage einsetzte. Damals wurde beschlossen, dass das Militärkorps, neben seiner eigentlichen Aufgabe der Hilfeleistung im Kriegsfalle, auch bei allgemeinen Katastrophenfällen eingesetzt werden könne.
Im Jahre 1909 wird das Militärkorps eine Spezialeinheit des italienischen Heeres.
Im libyschen Krieg 1911-1912 wurde dem Korps der Dampfer Regina Margherita übergeben, der von ihm zu einem Lazarettschiff umgebaut wurde.
Im ersten Weltkrieg verfügte das Korps über vier Lazarettzüge, acht Erste Hilfe-Stationen, ein Feldlazarett und ein Krankenhaus in Rom. Insgesamt haben die vier Lazarettzüge 448.000 Verwundete und Kranke von den verschiedenen Fronten in die Heimatspitäler transportiert. Dabei wurden bei insgesamt 641 Transporten 560.000 Km zurückgelegt. In den acht Erste-Hilfe-Stationen wurden über 87.000 Militär- und Zivilpersonen versorgt.
Mit Ausbruch des zweiten Weltkriegs macht das Militärkorps erneut mobil und wird an der Seite des militärischen Sanitätsdienstes aktiv. Eingesetzt werden moderne Lazarettzüge bis nach Deutschland, Russland, Albanien, Kroatien und Frankreich. Während des Krieges betreibt ACISMOM insgesamt 19 Spitäler, die über das ganze Land verstreut sind.
Nach dem zweiten Weltkrieg kommt das Militärkorps bei Katastrophenfällen zum Einsatz, um der betroffenen Bevölkerung zu helfen.